Diary of Dreams live bei Lucy-Fairs Garden Festival – Sänger Adrian Hates im RTL-Interview„Kleinere Festivals liegen mir mehr am Herzen”

Alles fing mit einem Stück namens Traumtagebuch an...
1989 entstand daraus dann „Diary of Dreams”. Noch heute zählt die Band zu den ganz Großen in der Schwarzen Szene. Und trotzdem unterstützen sie auch kleinere und neue Festivals. Am 24. Mai werden Frontmann Adrian Hates und seine Band bei Lucy-Fairs Garden auftreten. RTL hat Adrian Backstage vor einem Konzert in Oberhausen getroffen.
Es ist mehr als 30 Jahre her, dass euer Debütalbum herausgekommen ist. Habt ihr gefeiert?
Nein, den Verfall feiert man ja nicht. Wenn man unterwegs ist, dann nimmt man das so mit. Unser Schlagzeuger ist jetzt 15 Jahre dabei. Das sind schöne Erinnerungen, aber ich finde das immer ein bisschen komisch. Man wird ja nur älter.
Aber da ist doch sicher auch Stolz mit dabei, dass es eine Band so lange gibt...
Ja, aber ich würde das eher Dankbarkeit nennen. Dass ich dahin kommen würde, von der Musik leben zu können, das war mein Traum. Das ist der Punkt. Aber mit vor Stolz geschwollener Brust herumzulaufen, das ist nicht mein Ding.
Ist schon etwas Neues geplant?
Nach dem Album ist vor dem Album. Ich versuche immer, nahtlos weiterzumachen. Ich habe noch viele Songs vom vergangenen Album übrig. Manche zerfetzt man und baut sie neu auf. Aber ich will auch nicht am Fließband arbeiten.
Und du wirfst die Ideen dann über den Haufen und denkst alles neu? Oder passt du die Songs dem Zeitgeist an?
Im Sack sind hunderte oder Tausende. Das sind alles Schnipsel. Fertige Songs habe ich etwa zehn. Von denen kommen nur einer oder zwei aufs neue Album.

Ihr spielt nicht nur in großen Hallen, sondern auch bei kleineren Festivals, wie jetzt bei Lucy-Fairs Garden. Was macht da den Reiz für dich aus?
Die kleineren Festivals liegen mir tendenziell sowieso mehr am Herzen. Ich bin kein Fan von Mammut-Festivals. Du hast ganz viel Warterei und 90 Minuten Stress. Ich mag gerne, wenn es etwas persönlicher ist. Da schlägt das Herz der Szene. Ich bin aus der Szene und da gehöre ich hin.
Hörst du privat auch mainstreame Musik?
Ich höre fast alles. Die Musik muss emotional etwas in mir auslösen und mich packen. Aber ich höre von Progrock über Pop und Rock.
Was hat dich zuletzt richtig gepackt?
Was mich immer packt, ist Katatonia. Das ist unglaublich, was die für eine Stimmung kreieren. Da fühle ich mich immer zu Hause. Das ist fast so, als würde ich meine eigene Musik hören.