Zoff mit Satiremagazin Titanic
Es geht um ihr Baby! Christian Lindner und Franca Lehfeldt ziehen vor Gericht

Schluss mit lustig!
Ex-Finanzminister Christian Lindner und seine Frau Franca Lehfeldt haben jetzt Klage gegen das Satire-Magazin Titanic eingereicht. Das hat ein Titanic-Anwalt bestätigt.
Dieses Titanic-Cover ist Grund für die Klage
Anlass des Rechtsstreits ist die Januar-Ausgabe, die Christian Lindner und seine Ehefrau Franca Lehfeldt auf dem Cover zeigte. Darunter war ein Ultraschallbild eines Babys montiert, das auf sinkende Börsenkurse blickt. Die Überschrift lautete: „Baby-Glück im Eimer. Es wird ein Low Performer!“ Zudem stand dort: „Lindner stellt Eilantrag zur Abschaffung von § 218.“ Damit spielt das Cover unter anderem auf die Debatte um Schwangerschaftsabbrüche an.
Wegen des Covers fordern sie Unterlassung und Schmerzensgeld - mindestens 20.000 Euro pro Person.
Lindner-Anwalt sieht „Kunstfreiheit in keiner Weise gedeckt”
Linders Anwalt Schertz teilte bereits Ende März mit, die Abbildung eines Fötus mit dem Zusatz „Lindner stellt Eilantrag zur Abschaffung von § 218” vor dem Hintergrund, „dass meine Mandanten ein Kind erwarten, ist von der Kunstfreiheit offensichtlich in keiner Weise mehr gedeckt”.
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Weiter erklärte er damals: „Der untaugliche Versuch von Titanic, eine politische Begründung zu der Gestaltung hinterherzuschieben, da sich Christian Lindner zur mangelnden Leistungskultur und auch zur Abschaffung des § 218 in der Vergangenheit geäußert habe, geht fehl, da sich in dem mit dem beanstandeten Cover beworbenen Heft hierzu nicht irgendein redaktioneller Beitrag findet.”
Die für ihre Satire bekannte Zeitschrift Titanic regierte damals auf ihre Weise: „Dass Herr Lindner als werdender Vater überhaupt noch Zeit findet, Quatschmagazine zu lesen oder täglichen Kontakt mit seinem Anwalt zu halten, verwundert die gesamte Redaktion.”
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Eine Unterlassungsaufforderung aufgrund „grundloser und auch bezugsloser falscher Unterstellung“ blieb im Februar bereits wirkungslos. Ob Franca Lehfeldt und Christian Linder mit ihrer Klage nun mehr Erfolg haben, wird sich erst noch zeigen. (jve mit dpa)