Für ihn ganz plötzlich, für sie lange entschiedenWarum die Trennung der Aminatis zwei völlig verschiedene Wahrheiten hat

Es trifft ihn wie ein Schlag.
Die Beziehung wirkt perfekt. Doch dann: Trennung. Genau so beschreibt TV-Moderator Daniel Aminati das Ehe-Aus mit seiner Frau Patrice. Doch sie widerspricht öffentlich und sagt: Die Trennung kam nicht aus dem Nichts. Sie kam aus einem langen inneren Abschied. Aber warum erleben zwei Menschen dieselbe Beziehung so komplett unterschiedlich? Das erklärt Mental Health Experte Jörn-Marc Vogler.
Patrice und Daniel Aminati sehen ihre Ehe völlig verschieden
Am Samstag (20. Dezember) spricht Daniel Aminati in einem Bild-Interview über das Ende seiner Ehe. Für ihn sei alles harmonisch gewesen. „Das schönste Aufwachen war zu dritt im Bett. Unsere Tochter in der Mitte, wir haben Brote geschmiert, Türmchen gebaut, uns gegenseitig Kaffee gemacht. Wir haben uns ein wunderschönes Leben geschaffen.” Die Trennung habe ihn „komplett überrascht”.
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Doch Patrice Aminati lässt diese Darstellung nicht stehen. Einen Tag später sagt sie deutlich: „Ich habe ihm gegenüber immer wieder betont, dass ich ihn verlassen werde. Es kann ihn nicht überrascht haben.” Die 30-Jährige zeichnet ein völlig anderes Bild der Beziehung. Trotz jahrelanger Gespräche, Paartherapie, Psychologen und Mediatoren habe es keine gemeinsame Basis gegeben. „Das ist seine Idealvorstellung von einer Beziehung, die so, leider, nicht stattgefunden hat. Wenn meine Ehe so verlaufen wäre, hätte ich ihn nie verlassen”, stellt sie bei Bild klar.
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Warum Trennungen oft nur für einen plötzlich kommen
Mental Health Experte Jörn-Marc Vogler, auf Instagram bekannt als @4minds.official, erklärt dieses Phänomen im Gespräch mit RTL so: „Beide Perspektiven können gleichzeitig wahr sein. Der eine erinnert vor allem Nähe, Liebe und schöne Momente, der andere den Alltag, ungelöste Konflikte und emotionale Einsamkeit. Dadurch entstehen zwei subjektive Wahrheiten, die sich nicht zwingend widersprechen, sondern verschiedene Ebenen beschreiben.“ Dass Trennungen für den einen Partner wie ein Blitz aus heiterem Himmel wirken, ist aus psychologischer Sicht kein Einzelfall.
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Das Ende einer Beziehung komme in Phasen. „Zunächst gibt es kleine Konflikte, dann wiederkehrende, strukturelle Streitpunkte”, meint Vogler. „Wenn dieser Wunsch nach Veränderung nicht aufgegriffen wird, folgt häufig eine Phase der scheinbaren Ruhe. Für den einen Partner ist das Entspannung – für den anderen bereits der innere Abschied.” Genau das mache spätere Trennungen so überraschend.
Frauen schließen Schritt für Schritt mit der Beziehung ab
Häufig zeige sich das Muster, dass Frauen eine Trennung schon vor der Trennung innerlich verarbeitet haben, während Männer mit der emotionalen Verarbeitung erst nach dem Schlussstrich beginnen. „In vielen Fällen geht dem Rückzug ein langer innerer Entscheidungsprozess voraus. Wenn Gespräche, Forderungen und der Versuch, etwas zu verändern, nicht greifen, wird der Kampf eingestellt. Die eigentliche Trennung ist dann oft nur noch die Konsequenz einer längst getroffenen Entscheidung”, sagt er im Interview mit RTL.
Die Krebserkrankung von Patrice Aminati sei dabei eine zusätzliche Belastung. „Extreme Lebenssituationen verändern Prioritäten radikal. Wer ums Überleben kämpft und Verantwortung für kleine Kinder trägt, hat keine Ressourcen für einen zweiten, emotionalen Dauerkonflikt.“ Für die Trennung der Aminatis hat der Beziehungsexperte ein klares Fazit: „Dieser Schritt erscheint weniger als Abbruch, sondern als notwendiger Akt von Selbstschutz.” Und er warnt: „Wiederkehrende Themen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von ungelösten Bedürfnissen. Wer wartet, bis ein Partner innerlich aufgegeben hat, ist meist zu spät.”
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche, Bild



