Bewegendes Interview - Trigema-Legende in KrankenhausMit Tränen in den Augen sprach Wolfgang Grupp gerade erst noch von „Glück” und vom „Ende”

Wolfgang Grupp
Eine Sprecherin der Trigema-Legende sagte: „Wolfgang Grupp senior befindet sich derzeit im Krankenhaus. Es geht ihm altersentsprechend gut.“ (Archivbild)
deutsche presse agentur

Das Rätsel um die Gesundheit von Trigema-Legende Wolfgang Grupp (83) wird immer größer.
Am Montagmorgen (7. Juli) sollen Schüsse im Umfeld der Textilfirma und der Grupp-Villa in Burladingen (Baden-Württemberg) gefallen sein. Kurz darauf fliegt ein Rettungshubschrauber offenbar Grupp in eine Klinik. Die Polizei sagt klipp und klar: Ein Verbrechen liege nicht vor. In einem wenige Tage vor dem Vorfall veröffentlichten Interview sprach der Unternehmer mit Tränen in den Augen.

Wolfgang Grupp: „Jetzt kann man nur noch auf das Ende warten”

In einem Gespräch mit Tijen Onaran für Focus Online sagte Grupp: „Ich bin 83, und ich habe alles verschenkt an meine Frau und meine Kinder. Man kann jetzt nur noch auf das Ende warten. Das ist so, und damit muss man sich abfinden.“ Der streitbare Unternehmer ist sich bewusst, dass seine Zeit begrenzt ist: „Ich kann nicht sagen, in 15 Jahren werde ich noch mal eine Reise machen – das Leben geht zu Ende.“

In dem Video-Interview wird der eigentlich knallharte Unternehmer immer wieder emotional, ringt mit den Tränen. So kennt man Wolfgang Grupp in der Öffentlichkeit nicht.

Als Wolfgang Grupp über „Glück” spricht, schießen ihm die Tränen in die Augen

Wolfgang Grupp führte die Textilfirma Trigema mehr als 50 Jahre lang, übergab sie 2023 an seine Kinder Bonita und Wolfgang Grupp junior. In dem aktuellen Interview sprach der 83-jährige Patriarch auch darüber, was für ihn Glück bedeute: „Mich erfüllt es mit Glück, wenn ich das Gefühl habe, dass das, was ich in meinem Leben gemacht habe, von anderen positiv angesehen wird und von meinen Mitarbeitern. Auch, wenn ich heute nicht mehr Inhaber bin, bin ich sicher, wenn ich einen Mitarbeiter bräuchte und ihn anrufen würde am Sonntagabend, dann würde er sagen: ,Herr Grupp, ich brauche zehn Minuten, ich komme und ich helfe Ihnen gerne.’ Und dieses Glück zu haben, das ist doch schön.”

Als er das sagt, bricht ihm immer wieder die Stimme weg.

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Zwischenfall im Haus Grupp gibt Rätsel auf

Montag wurde bekannt, dass der frühere Trigema-Chef im Krankenhaus liegt. Es gehe dem 83-Jährigen altersentsprechend gut, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Details nannte sie zunächst nicht. Unabhängig davon bestätigte die Polizei einen Einsatz im schwäbischen Burladingen (Zollernalbkreis) - dem Wohnort von Grupp: Demnach wurde ein verletzter Mensch aus einer Privatwohnung mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Die Schwäbische (Zeitung) berichtete, zuvor seien Schüsse gefallen. Über Grupp ist bekannt, dass er Jäger ist. Ein Polizeisprecher wollte keine weiteren Angaben zu dem Fall machen. Er sagte lediglich, es gebe keine Hinweise auf Fremdeinwirkung oder auf eine Straftat.

Wolfgang Grupp führte Trigema mit dem Affen Charly zum Erfolg

Dem echten Charly ist der frühere Trigema-Chef Wolfgang Grupp nie begegnet. (Archivbild)
Dem echten Charly ist der frühere Trigema-Chef Wolfgang Grupp nie begegnet. (Archivbild)
picture alliance / Patrick Seeger/dpa

Grupp senior gilt als einer der profiliertesten und schillerndsten deutschen Kaufleute. Der frühere alleinige Trigema-Inhaber wurde durch kultige Fernsehspots bekannt. In diesen warb Schimpanse Charly im weißen Hemd und mit schwarzer Krawatte - verkleidet als Nachrichtensprecher - für T- und Sweat-Shirts des Mittelständlers. Das lebendige Tier wurde inzwischen von einer Computeranimation ersetzt.

Mit eiserner Hand führte Grupp Trigema aus den roten Zahlen und machte den Betrieb zu Deutschlands größtem T-Shirt- und Tennisbekleidungshersteller. Der Produktionsumsatz lag 2022 bei 127,2 Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter bei rund 1.160. (Focus Online, dpa)