„Ich war sehr dünn”ZDF-Moderatorin spricht schonunglos über ihren TV-Abschied

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Annika Zimmermann genießt ihr neues Leben.
picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS | BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl

Ihre Worte machen nachdenklich!
14 Jahre ging ihr Karriereweg im TV steil bergauf. Doch seit letztem Sommer ist Moderatorin und Reporterin Annika Zimmermann (36), die zuletzt beim ZDF und Prime Video vor der Kamera stand, von der Bildfläche verschwunden. Jetzt spricht sie erstmals in einem bewegenden Interview mit der Welt über die dramatischen Gründe.

Annika Zimmermnn konnte nicht mehr

Zimmermann: „In den ein, zwei Jahren vor meinem Ausstieg hatte ich unmittelbar vor Dienstreisen immer wieder mit Blasenentzündungen zu kämpfen. Die kamen wie auf Knopfdruck, immer dann, wenn die Arbeit rief.“ Zugleich war sie oftmals plötzlich erkältet. „Und hinzukam, dass ich meine Periode über Jahre nicht hatte. Ich war deshalb bei vielen Gynäkologen und habe zudem Therapien gemacht, doch es hat nichts gebracht. Es hat gedauert zu merken, dass ich Raubbau an meinem Körper betrieben habe – mit dem Glauben, dass ich glücklich bin mit meiner Karriere.“

Glücklich mit einer Karriere und in einem Job zu Hause, der für viele wohl ein absoluter Traumjob wäre. Denn jahrelang war ihr Arbeitsplatz entweder Studio oder Stadion. Doch statt Glück fühlt sie eine „innere Leere”, führt aus: „Ich fühlte mich ausgezehrt. Ich war sehr dünn – und dachte, dies sei normal.” Doch normal war dieser Gefühlszustand natürlich nicht.

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Im Gegenteil. Und statt eines „Immer weiter so“ wächst in ihr immer der Gedanke, dass es das noch nicht war. „Dann kam dieser Punkt, an dem ich austreten konnte. Um anzufangen, mein Leben zu leben.“

Interessant: In diesem Prozess spielt auch Weltstar Kylian Mbappé eine Rolle. Zimmermann: „Ich weiß noch, wie Kylian Mbappé bei einem Spiel in Paris an mir vorbeigelaufen ist – näher dran geht nicht – und ich in diesem Moment einfach nur dachte: Hey, das ist überhaupt nicht mein Traum. Ich fühlte, dass all das, was ich da mache, nicht das ist, was ich will. Ich wollte mich nicht mehr belügen – und in dem Moment einfach nur noch ins Hotel, in die Wanne und am nächsten Tag nach Hause. Ich war wie ausgeknipst.“

Während sie Freunde dafür bewundert haben, dass sie Pep Guardiola und Co. interviewt, denkt sie immer wieder: „Das bin nicht ich.”

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Annika Zimmermann startet neues Leben

Statt weiter Interviews zu führen, beginnt sie ihr Leben neu zu gestalten. „Ich habe Seminare besucht, meinen Horizont erweitert und immer mehr gemerkt, dass alles, was ich brauche, in mir ist – und es nicht um das Licht im Außen geht.“ Sie braucht den radikalen Schnitt und nicht nur eine Pause. Laut Zimmermann bedeutet das „keinen Plan zu haben, was danach kommt. Ich möchte nicht wissen, was kommt. Denn nur dann, wenn du dich wirklich fallen lässt, wirst du die Brücke sehen, über die du gehen kannst – und die eigentlich schon immer da war. Ich habe das Gefühl, ich fange an zu leben, auf eine viel kohärentere Art und Weise.

Jetzt macht sie wieder die Dinge, die ihr Freude bereiten, sie lernt ein Instrument und bildet sich weiter. Konkret heißt das: Conscious Mentoring, Meditation, Energiemedizin, Pflanzenheilkunde.

Gesundheitlich geht es ihr inzwischen wieder deutlich besser! Zimmermann: „Seit September habe ich meine Periode wieder. Ich bin wieder Frau. Dass mein Körper mir wieder vertraut, bewegt mich tief. Es ist so essenziell, auf sich zu hören und seinen Weg zu gehen.“

Hoffentlich kann sie diesen möglichst lange auch so weiter gehen. (tli)