Bei Olympia wurde er gnadenlos ausgebuhtVerurteilter Vergewaltiger Steven van de Velde weint in TV-Interview

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Steven van de Velde bricht während des Interviews in Tränen aus

„Man kann mich für immer verantwortlich machen”
Bei den Olympischen Spielen wurde Beachvolleyballer Steven van de Velde (30) bei jedem Spiel gnadenlos ausgebuht – dennoch erreichte er mit seinem Partner Matthew Immers gar das Achtelfinale. Im niederländischen TV spricht er unter Tränen nun erstmals über die Buhrufe!

Steven van de Velde gibt Tränen-Interview im Holland-TV

Steven van de Velde und sein Teampartner Matthew Immers.
Steven van de Velde und Matthew Immers erreichten bei den Olympischen Spielen das Achtelfinale
dpa

Im Interview mit dem TV-Sender NOS zeigt Van de Velde Verständnis, erklärt: „Willst du jemanden mit dieser Geschichte? Kann er auf dem Podium stehen? Das sind legitime Fragen.“

Was war passiert: 2016 wird der Beachvolleyballer in England verurteilt, weil er ein Mädchen (12) vergewaltigte. 13 Monate sitzt er im Knast – zunächst in Großbritannien, dann in den Niederlanden. Dort wird die Tat nur noch als „Unzucht“ eingestuft. Sein Heimatland nominiert ihn sogar für Olympia – es hagelt Kritik, bei den Olympischen Spielen wird er bei jedem Spiel ausgebuht. Wenn er daran denkt, bricht er in Tränen aus und erklärt: „Ich kann nicht ändern, was die Leute über mich denken.“ Und weiter: „Man kann mich für immer für das verantwortlich machen, was passiert ist, und das ist in Ordnung, denn so ist es nun einmal. Es ist ihr Recht. Also akzeptiere ich das.“

Spannend: Van de Velde ist mit der Schwester von Fußball-Star Kevin Behrens (VfL Wolfsburg) zusammen, seit sechs Jahren sind die beiden ein Paar. Im Jahr 2022 heiraten sie, gemeinsam haben sie einen Sohn. Kim, die auch van de Velde heißt, spielt selbst Beachvolleyball und arbeitet als Polizistin.

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Steven van de Velde: „Will anderen nicht die Macht geben...”

Tatsächlich hat er vor den Spielen überlegt, seine Teilnahme abzusagen. Doch Van de Velde entscheidet sich dagegen: „Ich dachte: Das will ich nicht. Ich werde anderen nicht die Macht geben zu entscheiden, dass sie mich weg schikanieren oder loswerden können.” Und so will er auch nach den Olympischen Spielen weitermachen und auf Sand angreifen.

Erst wenn die Aufregung um seine Person nicht nachlässt, möchte er über ein Karriereende nachdenken... (tli)