Sieben Meter hohe Killer-Wellen
Ruderer gerät vor Australien in Seenot – Rettung in letzter Sekunde
Da war der Schutzengel aber fleißig!
Der lettische Ruderer Aurimas Mockus (44) hatte sein Ziel fast erreicht – nach fünf Monaten auf hoher See trennten ihn „nur” siebenhundert Kilometer von Australien. Dann kam Zyklon Alfred...
„Ich muss überleben!”
Der Ruderer legte bereits im Oktober im amerikanischen San Diego ab. Sein Ziel: das 12.000 Kilometer entfernte Brisbane im australischen Bundesstaat Queensland. Ende der vergangenen Woche näherte sich Zyklon „Alfred” dem Boot, sorgte für Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde und sieben Meter hohen Wellen. Gruselig! Der erfahrene Ruderer geriet in Seenot. Freunde und Familie bangten um das Leben des Letten.

Mockus teilte seinem Team mit, Rudern käme für ihn nicht mehr infrage, für ihn zähle nur noch eins: „Ich muss überleben“. Am selben Abend teilte er seinem Team mit, dass er sich in „Gottes Händen“ befinde. Die kommenden Tage seien „entscheidend“.
Am Freitagabend aktivierte Mockus sein Notsignal – rund 740 Kilometer östlich von Mackay (Australien, Bundesstaat Queensland). Und damit nur noch wenige Wochen vom Ziel entfernt!
Über soziale Medien teilte der Extremsportler mit, nahezu alle Geräte abgeschaltet zu haben, um seine Batterien zu schonen. Einzig die Kommunikation mit seinem Team sei weiterhin möglich. Ein Wettlauf gegen die Zeit begann! Eine Rettungsaktion mit Flugzeugen und dem Marineschiff HMAS Choules wurde sofort eingeleitet. Zwar konnte der Ruderer am Wochenende zunächst nicht geortet werden, jedoch gelang es, Kontakt zu dem erschöpften Ruderer aufzunehmen.
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Stunden später dann die schöne Nachricht: Aurimas Mockus ist von dem Schiff der australischen Marine gerettet worden, so die Australian Maritime Safety Authority (AMSA). In einer Mitteilung heißt es: „Der Solosegler wurde gerettet und befindet sich sicher an Bord der HMAS Choules, wo er medizinisch untersucht wird”
Erste Pazifiküberquerung endete ähnlich
Der erste Mensch, der allein und ohne Zwischenstopp über den Pazifik gerudert ist, war 1982-1983 der Brite Peter Bird. Mit dieser Leistung steht er auch im Guinness-Buch der Rekorde. Bird war nach 294 Tagen auf dem Meer in der Nähe des Great Barrier Reef etwa 50 Kilometer vom Festland entfernt ebenfalls in Seenot geraten und von der australischen Marine gerettet worden.
Aufgrund der Nähe zum Festland wurde sein Unternehmen aber von den Sportrichtern und der Ocean Rowing Society als Erfolg gewertet.