Niko Kappel will Gold in ParisPara-Star mit Liebes-Botschaft an seine Freundin

Mit Weizenbier und Freundin zu Gold in Paris?
Gut zwei Wochen nach den Olympischen Spielen starten kommenden Mittwoch die Paralympics in Paris. Einer unserer größten Gold-Hoffnungen ist Kugelstoßer Niko Kappel (29). Bereits in Rio gewann er 2016 Gold. Einen Triumph, den er jetzt wiederholen will.
Kappel: „Meine Freundin hält mir den Rücken frei”
Niko Kappel erinnert sich noch gut an 2016. Damals gewann er völlig überraschend Gold für Deutschland. Danach feierte er eine Woche lang - bis heute weiß er nicht, wie er „die Woche eigentlich überlebt hat“. Die Erinnerung jedoch ist Ansporn genug, drei Jahre nach seiner Bronzemedaille in Tokio, sich nun wieder zum Paralympicssieger zu küren. Kappel zu RTL: „Ich bin absolut in Paris-Stimmung. Für mich als Stuttgarter und überhaupt ist es ja quasi ein Heimspiel. Ich bin schneller in Paris als in Berlin.“ Allerdings reist er erst am 30. August nach Paris - drei Tage vor seinem Wettkampf.
Spannend: vor seinen Wettkämpfen hat Kappel ein Ritual! „Am Abend vor meinem Wettkampf trinke ich immer noch ein Schlückchen Weizenbier. Das werde ich auch jetzt aus Deutschland mitnehmen, kriege ich ja gut über die Grenze in der Europäischen Union“, scherzt er. Und weiter: „Ich trinke jedoch nicht die ganze Flasche, sondern nur ein paar Schlucke. Das ist einfach meine Routine. Ich frühstücke auch vorm Wettkampf immer das Gleiche.“
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Doch nicht nur das Weizenbier kommt mit. Noch viel wichtiger sind dem kleinwüchsigen Para-Athlet seine Familie und Freunde. Über 80 Karten hat er inzwischen geordert. Selbstverständlich begleitet ihn auch seine Freundin Leonie Bächtold. „Sie reist ein bisschen später an, wird dann aber auch nach meinem Wettkampf noch bleiben. Sie ist eine absolut wichtige Person, die mir den Rücken freihält und mich unterstützt, wo sie nur kann. Das ist natürlich was Besonderes und weiß ich sehr zu schätzen.“
„Sport hat für jeden Menschen eine positive Wirkung”
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Denn Kappel, der für den VfB Stuttgart startet, kämpft nicht nur selbst um Gold - er ist zugleich auch noch Sprecher der deutschen Athleten und hat somit auch noch über seinen Wettkampf hinaus Aufgaben. Er ist fest davon überzeugt, dass die Paralympics in Paris „tief in die deutsche Gesellschaft hineinwirken“ werden. Als Athletensprecher ist ihm vor allem das Thema Inklusion sehr wichtig. „Sport hat für jeden Menschen, egal, ob mit oder ohne Behinderung eine positive Wirkung in der sozialen Entwicklung.“
Was er meint: Respekt und einen rücksichtsvollen Umgang miteinander lernt man nicht im Matheunterricht, sondern im Sport. Daher wäre für ihn nicht nur die Goldmedaille ein Erfolg. „Gewinn ist nicht nur Kommerz, sondern, dass man glücklich ist und seinen richtigen Platz in der Gesellschaft findet und so stolz auf sich sein kann.“
Er selbst hat seinen Platz in der Gesellschaft gefunden und auch - so scheint es - die richtige Partnerin. Ob er die Goldmedaille IHR widmen würde? „Ich glaube, das würde sie gar nicht wollen und würde ihr auch nicht gerecht werden, wenn ich das an einer Medaille festmachen würde. Nach den Spielen geht es zusammen in den Urlaub und dann können wir die Zeit zusammen genießen.“
Vielleicht ja mit einer Goldmedaille mehr im Gepäck ...






























