Kurioseste Pressekonferenz des Jahres? „Das war ja kein Foul, sondern eher ein Attentat“

Kwasniok will mit Paderborn in Magdeburg gewinnen.
Lukas Kwasniok sorgt mit seinen Sprüchen immer wieder für Unterhaltung.
Silas Schueller/DeFodi Images/dpa

Wenn das nicht die am kryptischsten geführte Pressekonferenz aller Zeiten ist!
Paderborn-Trainer Lukas Kwasniok hat vor dem Re-Start der zweiten Liga gegen Hertha BSC ein Sprüche-Feuerwerk losgelassen. Für seine verletzten Spieler hat er Autogrammkarten dabei.

Autogrammkarten-Verletztenliste

Die zweite Liga geht wieder los. Bevor der SC Paderborn am Sonntagmittag gegen Hertha BSC ran muss (live in der Konferenz ab 13 Uhr bei RTL und auf RTL+) stand die obligatorische Pressekonferenz auf dem Programm. So obligatorisch war diese jedoch bei Lukas Kwasniok nicht. Der Paderborn-Coach war schon vor dem gestrigen Freitag für Sprüche aller Art bekannt, hatte vor der Winterpause für einen Eklat gesorgt, indem er seine eigene Mannschaft runtergemacht hatte („Uns fehlt einfach die Qualität“). Nun brachte er das Sprüche-Feuerwerk nochmal auf ein ganz neues Level.

Lese-Tipp: Klose schwärmt bei RTL über 2. Liga

Kwasniok hatte Autogrammkarten der Spieler mitgebracht, die dem Coach nicht zur Verfügung stehen, um sich die Verletztenliste besser merken zu können. Diese hielt er dann in die Kamera hoch, als er zu dem entsprechenden Spieler seine kryptischen Sprüche entlud. Auf der Rückseite, so schien es, standen die Infos über die Art der Verletzung oder der Grund des Ausfalls.

Im Video: Klose schwärmt über 2. Liga

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

„Bewegt sich wie ein 86-Jähriger vor der Einbalsamierung”

Die verdutzten Journalisten vor Ort durften sich dann Kwasnioks Verletztenliste anhören. Während bei den ersten beiden Spielern in Kwasnioks Aufzählung die Dinge noch rational beschrieben worden, lief der SCP-Coach danach zur Bestform auf: „Adriano Grimaldo, wenn wir schon bei den älteren Herrschaften sind, hat sich gegen Verl einen Muskelfaserriss zugezogen. Luis Engels hat einen Kapseleinriss im Knie durch Gegnereinwirkung im Testspiel (...) und wird circa zehn Tage ausfallen – da kann er sich auf die Schule fokussieren, ist doch auch was. Freut er sich bestimmt ungemein.” Engels gilt als Talent bei Paderborn und drückt noch die Schulbank.

Lese-Tipp: Tränenreicher Abschied bei Fußball-Star Ana Maria Markovic

Kwasniok lief richtig warm: „Weiter geht´s! Calvin Brackelmann – aufgrund der extrem fairen Spielart von Viktoria Pilsen sind wir da einen Mann weniger.” Die Ironie war Kwasniok im Gesicht abzulesen. Brackelmann verletzte sich im Testspiel gegen die tschechische Mannschaft, Kwasniok legte sogar noch einen drauf: „Das war ja kein Foul, sondern eher ein Attentat, dass der spanische Unparteiische anders gewertet hat. Calvin kann bis zum heutigen Tage nicht mal joggen, sondern hat Schwindelgefühle, einen steifen Nacken und bewegt sich wie ein 86-Jähriger vor der Einbalsamierung.”

Torwarttrainer auf die Schüppe genommen

Nach weiteren Verletzten wird Kwasniok durchaus scherzend: „Wir haben noch zwei kurzfristige Ausfälle. Zum einen, herzliche Grüße gehen raus an unseren Torwarttrainer Nico Burchert. In dreieinhalb Jahren noch nicht einen einzigen Tag verpasst.“ Auch dieser fiel für die Vorbereitung der Torhüter für das Spiel gegen Hertha aus.

„Last, but not least: Heute Morgen bekommen wir den Anruf, dass Felix Platte schlecht geschlafen hat. Er hat Rückenschmerzen in der Nierengegend.“ Abschließend gibt der Trainer noch ein kleines Résumé, bei dem er alle Autogrammkarten gleichzeitig hochhält: „Ich sag jetzt mal so: Dit is schon ne ganze Menge.“ Was man von diesen Methoden halten will, bleibt wohl jedem selbst überlassen. Wie sich Aufstiegskandidat Paderborn gegen die Hertha schlägt, ist am morgigen Sonntag dann live bei RTL oder auf RTL+ zu Sehen. (nbo)