Jelena Dokić spricht über MartyriumSie war übersät mit Hämatomen! Vater misshandelte Tennisstar

Es sind Worte, die erschaudern lassen.
Jelena Dokić war Anfang der 2000er ein aufsteigender Stern am Tennis-Himmel, spielte sich auf Platz 4 der Weltrangliste. Doch für ihren Erfolg bezahlte sie einen hohen Preis. Ihr Vater quälte und drangsalierte sie. In einer neuen Dokumentation erzählt sie nun von ihrem jahrelang Martyrium.
Vom Vater „geschlagen, getreten und verbal erniedrigt”
„An einem Tag, nachdem ich verloren hatte, wusste ich, was passieren würde“, erzählt sie in der Dokumentation „Unbreakable“ (unzerbrechlich, Anm. d. Red.). „Ich fühlte mich innerlich gebrochen. Es gab keinen Zentimeter Haut, der nicht mit einem Hämatom ersehen war“, führt sie weiter aus. Die in Serbien geborene Spielerin, die ihre größten Erfolge allerdings für Australien feiern konnte, wurde von ihrem Vater „geschlagen, getreten und verbal erniedrigt“, berichtet die heute 41-Jährige.
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Es ist nicht das erste Mal, dass sie über die Misshandlungen durch ihren Vater spricht. Schon in ihrer 2017 erschienenen Autobiografie, die denselben Titel trägt wie die neue Dokumentation, spricht sie von Schlägen mit einem Gürtel. Erzählt, dass ihr Vater sie bespuckt hat. Das Verhalten ihres Vaters habe auch ihre Tenniskarriere geprägt. Sie habe stark unter der Gewalt gelitten. „Es war ein Albtraum“, führt sie weiter aus. Eine Niederlage in Wimbledon habe dazu geführt, dass sie einmal in der Umkleide geschlafen hätte. Ihr Vater habe ihr verboten, zurück ins Hotel zu kommen, berichtet t-online. Sie sei von ihrem Vater misshandelt worden, seit sie sechs Jahre alt gewesen sei, heißt es.
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Jelena Dokić: „Ich glaube nicht, dass ich es wert bin, geliebt zu werden”
Dokić erreichte mit gerade einmal 16 Jahren 2000 das Halbfinale in Wimbledon. Sie konnte sechs Karrieretitel feiern, erspielte ein Preisgeld in Höhe von rund vier Millionen Euro. Seit 2014 ist sie nicht mehr bei einer Damentour angetreten. 2022 berichtete sie auf Instagram von einem Selbstmordversuch. Damals schrieb sie: „Ich mache mir Vorwürfe, ich glaube nicht, dass ich es wert bin, geliebt zu werden, und ich habe Angst.“ Professionelle Hilfe habe ihr das Leben gerettet. Mit ihrer Geschichte möchte sie auch anderen Opfern Mut machen. (eon)
Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen
Solltet ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe. Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über Ihre Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich. Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.
Gibt es auch in eurem Leben häusliche Gewalt? Unter der kostenlosen Nummer 08000 - 116 016 oder unter www.hilfetelefon.de findet ihr Menschen, mit denen ihr darüber sprechen können.