Handball-Brüder Michael und Uli Roth hatten beide ProstatakrebsBei einer Krebs-Diagnose machst du dir automatisch Gedanken über den Tod!

Michael Roth
Die Zwillinge Michael (l.) und Uli Roth können ihr Leben nach überstandener Krebserkrankung mehr denn je genießen
Privat

Ihre Worte können Leben retten!
2007 erkranken die ehemaligen Handball-Stars und Zwillinge Uli und Michael Roth binnen weniger Monate an Prostatakrebs. Der Schock sitzt damals riesig, doch aus der Horror-Diagnose schöpfen sie Kraft, besiegen die Krankheit und sensibilisieren nun andere Männer zur Versorge zu gehen. Vor allem im November.

Zwillinge Michael und Uli Roth werben für Krebsvorsorge

Seit 2003 steht der November im Zeichen der Männergesundheit und wird in vielen Bereichen „MOvember” genannt. Dabei handelt es sich um ein Wortspiel aus MOustache bzw. Schnurrbart und NoVEMBER), um Aufmerksamkeit für Prostata- und Hodenkrebs, aber auch Männergesundheit generell zu schaffen. Einen Schnurrbart tragen Michael und Uli Roth nicht, dafür nutzen sie nicht nur in diesem Monat jede Gelegenheit, um auf Vorsorge aufmerksam zu machen.

„Durch familiäre Vorbelastungen sind wir schon damals relativ früh zur Vorsorge gegangen – quasi vorbildlich. Und nur deshalb wurde die Krankheit bei uns auch so früh erkannt. Das hat uns so gesehen das Leben gerettet, denn Prostatakrebs ist sehr heimtückisch. Wenn man es merkt, ist es eigentlich schon zu spät”, erklärt Michael, der heute als Handball-Trainer arbeitet.

Michael Roth ist nicht mehr Trainer des TV Großwallstadt.
Michael Roth trainierte bis 2024 den TV Großwallstadt
Andreas Gora/dpa

Interessant: Laut Deutscher Krebshilfe erkranken jährlich fast 67. 000 Männer an Prostatakrebs, dabei beruft sich die Krebshilfe auf Zahlen des Robert Koch-Instituts.

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„In erster Linie erfahren wir große Dankbarkeit. Wir versuchen, den Männern die Angst vor der Vorsorge zu nehmen. Und auch klar daraufhin zu wirken, dass es am Ende egal ist, wer sie dazu bringt. Da sind nämlich auch oft die Partnerinnen und Partner entscheidend“, schildert Uwe, der inzwischen Sport- und Musikmanager ist, weiter. Die Familie war auch für die Brüder in der bisher wohl schwierigsten Zeit ihres Lebens der wichtigste Rückhalt. „Jeder so eine Diagnose bekommt, macht sich automatisch Gedanken über den Tod und fragt sich: Wie lange habe ich noch? Man lernt plötzlich ganz andere Dinge wertzuschätzen. Die Krankheit ist ab dem Moment immer präsent. Man wird erwachsener im Kopf.”

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Roth-Brüder über Krebs: „Neue Lebensaufgabe geworden, Menschen zu helfen”

15 Jahre ist ihre Erkrankung inzwischen her. Daran erinnert werden sie dennoch jeden Tag. „Man spricht irgendwie doch jeden Tag über Krebs. Aber vor allem, weil wir das Thema entabuisieren wollen.”

Fakt ist: Prostatakrebs ist die häufigste Form der Krebserkrankung, die bei Männern diagnostiziert wird. Die Ursachen für die Entstehung von Prostatakrebs sind bislang noch wenig bekannt. Das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm bietet Männern ab 45 Jahren jährlich eine Tastuntersuchung an. „Es ist unsere neue Lebensaufgabe geworden, Menschen zu helfen“, stellen beide klar.

Denn ihre Geschichte zeigt: Die frühzeitige Diagnose hat beiden wohl das Leben gerettet!

Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche; krebshilfe.de