Nach lustiger Anekdote live im TV
Nagelsmanns Lehrer verraten, wie er als Schüler tickte
Er ist der wohl charismatischste Bundestrainer der vergangenen Jahrzehnte.
Nun erzählen seine Lehrer exklusiv bei RTL, wie Julian Nagelsmann (37) als Schüler war – und aus einer Zeit, als der Job des DFB-Trainers noch weit weg lag.
Der schüchterne DFB-Coach
Wortgewandt, witzig, aufgeschlossen und extrovertiert – so nimmt man DFB-Coach Julian Nagelsmann bisweilen wahr. So auch vergangenen Mittwoch. Vor dem Spiel gegen Portugal erzählt Nagelsmann live im TV, dass er in seiner Schulzeit einen Preis für einen Aufsatz über sein Hinterteil erhalten habe. Als Schüler sei er jedoch noch etwas verschlossener gewesen. Das berichten seine ehemaligen Lehrer am Gymnasium RTL, als wir die Schule kontaktieren.
Der frühere Sportlehrer des aktuellen Trainers der deutschen Fußball-Nationalmannschaft: „Der Julian war eher schüchtern und zurückhaltend. Und wortkarg. Aber bei den Mitschülerinnen sehr beliebt. Er selbst hat nie von sich aus den Fußballer raushängen lassen. Er wollte nicht unbedingt auffallen.”
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Zum Hier und Jetzt sagt der ehemalige Sportlehrer: „So richtig erstaunt war ich, als ich ihn im Aktuellen Sportstudio gesehen habe. Eloquent und witzig, eher extrovertiert. Das konnte man in der Unterstufe absolut nicht vorhersehen. Auch seine Qualitäten als Trainer waren keineswegs erkennbar.” Nagelsmann selbst war zu diesem Zeitpunkt noch Jugendspieler, der ganz große Durchbruch blieb ihm jedoch aufgrund einiger Verletzungen verwehrt. So konnte er seine Trainerkarriere besonders früh starten.
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Vorzeige-Schüler Nagelsmann?
Nagelsmann wuchs in Landsberg (Bayern) auf, ging dort aufs Ignaz-Köhler-Gymnasium. Mit zwölf Jahren verschlug es ihn die Jugendabteilung des FC Augsburg und später zu 1860 München. Seine Deutschlehrerin erinnert sich an die Zeit: „An Julian erinnere ich mich unter anderem deshalb so gut, weil er damals nachmittags nach der Schule mit dem Zug nach München ins Fußballtraining fuhr und trotzdem sehr bemüht war, seine Hausaufgaben zu erledigen und sich immer entschuldigte, wenn er es mal nicht geschafft hatte. Überhaupt suchte er immer wieder das Gespräch und so standen wir oft noch nach der Deutschstunde und redeten. Er war ein besonderer Schüler: Pfiffig, lustig, kooperativ und auf Leistung bedacht.”
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Als sein Traum vom Fußball-Profi platzte, lernte seine Deutschlehrerin jedoch auch den traurigen Julian Nagelsmann kennen: „Dass er dann wegen Verletzungen seine Fußballschuhe an den Nagel hängen musste, traf ihn sehr. Ich erinnere mich noch an unsere Begegnung am Weihnachtsbasar des Ignaz-Kögler-Gymnasiums, als ich ihn nicht mehr unterrichtete. Er ging an Krücken und erzählte sehr traurig von einer schweren Verletzung und dem drohenden Ende seiner Spielerkarriere.” Als ihm dann der Durchbruch als Trainer gelang, war auch seine Lehrerin stolz: „Ich freute mich ehrlich sehr für seinen Erfolg und wünschte ihm, dass es der richtige Schritt war. Zugetraut habe ich ihm aufgrund seines Wesens diese Aufgabe. Aber weil er noch so jung war, hoffte ich einfach, dass er sich nicht übernommen hat.”
Doch Nagelsmann meisterte die Aufgabe, blieb bodenständig und kehrte schließlich zu seinen Wurzeln zurück – und auf den Weihnachtsbasar: „Als ich ihn dann wieder traf, war er schon Trainer in Hoffenheim und besuchte wieder den Weihnachtsbasar zusammen mit einer ehemaligen Mitschülerin und deren Mann. Er stand für Fotos mit Schülern zur Verfügung, dabei aber völlig uneitel, und als er mich sah, kam er auf mich zu und nahm mich in den Arm.”
Nur Fußball im Kopf
Was Nagelsmann damals bereits nicht abkonnte, war Faulheit: „Er fand durchaus, dass Lehrkräfte Leistungsbereitschaft von Schülern erwarten können und verstand nicht, weshalb manche Mitschüler mit einer Null-Bock-Haltung versuchten, den Schulalltag zu bestehen.” Gute Voraussetzungen für eine Trainerkarriere.
Dass sich bei Nagelsmann viel um Fußball drehte, merkte auch seine spätere Englischlehrerin: „Fußball war wichtiger als Schule. Aber angesichts der Tatsache, dass neben dem Training wirklich kaum Zeit für die Schule blieb, hat er sich gut geschlagen. Als ich hörte, dass er der jüngste Bundesligatrainer der Geschichte wurde, war ich stolz auf ihn, dass er nie aufgegeben hat, und habe mich gefreut, dass er auf dem Weg, der nicht unbedingt seine erste Wahl war, sehr viel Erfolg hatte.” Ein Weg, der ihn aus dem Landsberger Gymnasium zu einem der wichtigsten Männer in Fußball-Deutschland führte.
RTL zeigt das Spiel um Platz 3 der Nations League am Sonntag, 8. Juni 2025, ab 14.30 Uhr LIVE im Free-TV. Anstoß zur Partie ist um 15 Uhr.
