Skandal um Hymne bei Charr-Kampf„Deutschland, Deutschland über alles” tönt durch Lautsprecher

Mahmoud Charr gegen Kubrat Pulev (v.) beim WM-Kampf im Schwergewicht in Sofia.
Mahmoud Charr gegen Kubrat Pulev (v.) beim WM-Kampf im Schwergewicht in Sofia.
IMAGO / Yulian Todorov

Das darf nicht passieren.
Der Boxkampf zwischen dem deutschen Mahmoud Charr gegen Kubrat Pulev in Bulgarien war noch nicht eröffnet, da gab es schon einen handfesten Skandal, der die WM-Niederlage Charrs in den Hintergrund rückt.

Hymnen-Skandal bei WM-Kampf von Mahmoud Charr

Vor dem Duell, das der 40 Jahre alte deutsche Profiboxer nach Punkten gegen den von Ulli Wegner trainierten Bulgaren verlor, spielten die Organisatoren die in Deutschland verpönte erste Strophe. Vor dem Schwergewichtskampf in Sofia drangen durch die Lautsprecher die Zeilen „Deutschland, Deutschland über alles”.

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„So etwas darf nicht passieren, gerade bei solchen Höhepunkten”, sagte Wegner auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Mehrere Wochen hatte der Coach Pulev in Bulgarien auf den Kampf vorbereitet. Erol Ceylan, Promoter von Charr, sagte der Bild: „Peinlich von der Organisation.”

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Liedgut der Nationalsozialisten

Das Mitsingen der von Hoffmann von Fallersleben getexteten ersten Strophe ist in Deutschland zwar nicht verboten. Aber da die Nationalsozialisten die Zeilen für sich vereinnahmten, gelten sie als verpönt. Aktuell wird nur noch die dritte Strophe der Hymne gesungen.

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Der frühere Europameister Pulev, der 2014 erst an Wladimir Klitschko und 2020 am Briten Anthony Joshua bei der Mission WM-Titel gescheitert war, setzte im Duell gegen Charr die besseren Treffer und gewann einstimmig nach Punkten. Trainer Wegner lobte, dass sein Boxer „souverän Weltmeister” geworden sei. (nie/dpa)