Frühere Nationaltorhüterin schlägt Alarm
Fand Almuth Schult keinen neuen Verein, weil sie Mutter ist?

Unwürdiges Ende einer Ära!
Almuth Schult hat mit 34 Jahren ihre Karriere beendet. Offenbar nicht ganz freiwillig. Für die frühere Nationaltorhüterin steht fest: Viele Vereine hätten ein Problem damit, dass sie Mutter ist. Sie beruft sich auf eigene Erfahrungen.
Fußball-Mamas für viele Vereine offenbar ein großes Problem
Fußball spielen und Mutter sein? Das kommt bei Vereinen in Europa nicht immer gut an. Davon ist die frühere Nationaltorhüterin Almuth Schult fest überzeugt. Sie selbst habe große Probleme gehabt, als Mutter einen neuen Verein zu finden. „Viele Vereine befürchten, dass es Widrigkeiten und Schwierigkeiten mit Müttern geben könnte. Meines Erachtens war das der Hauptgrund, warum Gespräche gescheitert sind”, sagt die 34-Jährige in einem Interview mit dem Kicker. Sie habe zwar Angebote von Top-Clubs gehabt, allerdings lediglich als Nummer 3. Ihr Eindruck: „Der Konkurrenzkampf wäre nicht offen gewesen.”
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Dabei ist die mittlerweile zurückgetretene Dreifach-Mama, die mit ihrem Mann gerade das vierte Kind erwartet, davon überzeugt, dass sie noch ein, zwei Jahre auf höchstem Niveau hätte spielen können. Das sahen viele Vereine offenbar anders. Sehr zum Unverständnis der 66-maligen Nationaltorhüterin: „Ich war nach meiner zweiten Schwangerschaft schon zuvor vertragslos. Es hat mir kein Verein mehr zugetraut, dass ich noch helfen kann, obwohl ich es schon nach der ersten Schwangerschaft bewiesen hatte.”
Deutliche Worte von Schult, die sich immer wieder für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Fußball einsetzt!
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In den USA werden Mütter deutlich mehr unterstützt
Schult sagt, sie habe das Gefühl, „dass es in Europa immer noch nicht Normalität ist, als Fußballerin Kinder zu haben. Ob das Clubs zugeben oder nicht, aber das ist einfach mein subjektiver Eindruck.” In den USA, wo sie von August bis Dezember 2024 für das Spitzenteam Kansas City Current auflief, sei das ganz anders gewesen. „Meine Karriere wäre in den letzten Jahren vermutlich anders verlaufen, wenn ich die gleiche Unterstützung wie zuletzt in den USA bekommen hätte.”
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Nach ihrem Abenteuer in Amerika war die langjährige Torhüterin des VfL Wolfsburg in Deutschland kurzzeitig noch mal bei Zweitligist Hamburger SV aktiv gewesen. Anschließend hatte sie Ende März ihr Karriereende bekannt gegeben. Nun ist auch klar, warum! (pol/mit dpa)