Skandal in der Bundesliga – Täter gefasst!

Chaoten werfen Feuerzeuge – und treffen Bochums Torwart am Kopf!

Bochums Keeper am Kopf getroffen
Bochums Torwart Patrick Drewes wurde von einem Feuerzeug getroffen.
dpa

Skandalspiel in der Fußball-Bundesliga!
Erstligist VfL Bochum steht mit nur zwei Punkten kurz vor Weihnachten abgeschlagen auf dem letzten Platz der Tabelle. Im Auswärtsspiel bei Union Berlin hält der VfL bis kurz vor Schluss und trotz langer Unterzahl ein 1:1-Unentschieden. Dann wird es hässlich...

Bochum-Keeper wird zur Zielscheibe

Als Bochums Keeper Patrick Drewes (31) sich in der Nachspielzeit bei einem Abstoß länger Zeit lässt, um einige Sekunden von der Uhr zu nehmen und den Spielstand zu sichern, passt das den Union-Fans, die hinter Drewes in der Kurve stehen, gar nicht. Es fliegen Feuerzeuge! Eines davon trifft den VfL-Keeper am Kopf. Ein Skandal, wie ihn die Bundesliga selten erlebt hat!

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Drewes sinkt zu Boden, hält sich den getroffenen Kopf und weist Schiedsrichter Martin Petersen (39) auf das geschmissene Feuerzeug hin, was nun auf dem Platz liegt. Dem Schiedsrichter bleibt keine andere Wahl als das Spiel drei Minuten vor dem Ende zu unterbrechen und beide Mannschaften in die Kabine zu schicken.

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Ein Ende, wie es keiner wollte

In den Kabinen tauschten sich die Vereinsverantwortlichen dann aus. Bochums Keeper fühlte sich den Umständen entsprechend zwar gut und wurde von Ärzten betreut – doch an ein Weiterspielen war für ihn nicht zu denken. Wie Union-Geschäftsführer Horst Heldt (55) nach Abpfiff bei Sky erzählte, hätte Bochum sogar einen Justiziar angerufen: „Er riet ihnen, nicht weiterzuspielen.”

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Da Bochum zudem schon alle Wechselfenster ausgeschöpft hatte und Drewes nicht mehr auswechseln konnte, hätte der VfL dann mit einem Feldspieler im Tor und insgesamt einem Mann weniger die letzten Minuten bestreiten müssen. Ein unfassbarer Nachteil – bei so einer Situation hätte Bochum nicht mehr auf das Spielfeld zurückgemusst. Am Ende kam es jedoch genau so – weil man sich in den Kabinen auf einen Kompromiss einigte. Beide Mannschaften beschlossen: keine Angriffe mehr in den letzten Minuten! Ein Nicht-Angriffspakt im Fußball, eine Rarität!

Drewes am Boden
Patrick Drewes am Boden: Die Betreuer eilten zur Hilfe.
dpa

Beide Teams zirkulierten den Ball also in ungefährlichen Zonen und ließen so die letzten drei Minuten austrudeln, damit das Spiel „sportlich zu Ende gebracht werden konnte”, wie Manager Heldt erklärte. So muss keines der beiden Teams bei einem eventuellen DFB-Urteil nochmal extra anreisen, um die restlichen drei Minuten zu spielen. Der VfL ließ sich zwar auf den Kompromiss ein - zufrieden waren sie jedoch nicht. Bochum-Stürmer Hofmann nach dem Spiel bei Sky: „So eine Aktion geht nicht! Es geht um die Sache, nicht wie hart er getroffen wird. Es gehört sich einfach nicht. (...) Schade für den Klub. Eigentlich ein sympathischer Verein (Union, d. Red.). Wir wollten das Spiel zu Ende bringen. Dass wir noch was machen werden, ist natürlich auch klar. Konkret: Der VfL wird Einspruch gegen die Spielwertung einlegen und hofft nun darauf, vom Deutschen Fußball-Bund die Punkte zugeschrieben zu bekommen. Das bestätigte VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig (51) nach dem Spiel bei Sky. Der DFB-Kontrollausschuss ermittelt.”

Drewes aus Klinik entlassen

Die positiven Neuigkeiten: Laut Angaben von Union Berlin wurde der Täter, der Drewes getroffen hatte, schon gefasst. Es wurde Anzeige erstattet. Am Sonntagmorgen konnte Bochums Keeper zudem wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Was bleibt: 25 Minuten Unterbrechung und ein Spiel, dass in die Geschichtsbücher eingehen wird – jedoch stets mit unschönen Erinnerungen. (nbo)