„Ich werde dich umbringen”

Erste Trans-Darts-Spielerin gibt heute ihr WM-Debüt

12th November 2024, WV Active, Aldersley, Wolverhampton, England 2024 PDC Grand Slam of Darts, Day 4 Noa-Lynn van Leuven in action on the oche PUBLICATIONxNOTxINxUK ActionPlus12714587 GodfreyxPitt
Noa-Lynn van Leuven hat 2022 eine Hormontherapie abgeschlossen
Imago

Sie will doch einfach nur Darts spielen!
Die holländische Trans-Darts-Spielerin Noa-Lynn van Leuven (28) wird vor ihrem Debüt bei der Weltmeisterschaft systematisch gemobbt – bekommt sogar Morddrohungen! Heute startet die 28-Jährige ins Turnier.

Morddrohungen, Anfeindungen und Hass!

Im Sport-1-Podcast „Checkout” spricht van Leuven über ihre traumatischen Erlebnisse im Vorfeld der Darts-WM: „Jemand schrieb mir: Wenn du meinem Mädchen auf die Damentoilette folgst, werde ich dich umbringen. Solche Nachrichten führen dazu, dass ich mich neulich am Flughafen gefragt habe: Okay, beobachtet mich vielleicht jemand? Könnte genau diese Person irgendwo in der Nähe sein? Das ist schrecklich.“

Noa-Lynn van Leuven ist eine Transfrau. Transmenschen oder Transgender sind Personen, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen. 2022 hat sie ihre Hormontherapie abgeschlossen, somit ist ihr WM-Start laut den Regularien des Weltverbandes PDC zulässig

Van Leuven hat sich als erste Transfrau für die WM im Alexandra Palace von London qualifiziert und spielt heute (Dienstag, 14.30 Uhr/Sport1 und DAZN) in Runde eins gegen den Holländer Kevin Doets. Sie hatte sich den Startplatz über die Frauen-Serie gesichert – und das sorgte für Anfeindungen und harte Kritik. Andere Spielerinnen fühlten sich um ihre Chance gebracht!

Besonders irre: Im Mai verweigerte die dreimalige WM-Finalistin Deta Hedman (64) bei einem Turnier in Dänemark sogar ein Spiel gegen die Transfrau.

„Ich war kein glückliches Kind”

Im Sport-1-Podcast spricht Van Leuven ganz offen über ihre Kindheit: „Ich war kein glückliches Kind. Ich habe mich immer gefragt: Was ist los mit mir? Ich fühlte mich immer anders. Ich passte nie zu den Jungs, habe mich immer eher in die Mädelsgruppen eingefügt.“

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Besonders ergreifend: „Als Teenager fühlte ich mich schrecklich. Ich war in einer tiefen Depression. Ich wollte nicht mehr leben. Es gab keine Freude in meinem Leben.“ (scz)

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Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen

Solltet ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe. Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über deine Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.

Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800 1110111 oder 0800 1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.