UEFA-Ermittlungen laufen schon

Wegen Wolfsgruß! Türkei-Star droht Hammer-Strafe

Merih Demiral jubelt nach seinem Tor zum 2:0 mit dem Wolfsgruß.
Merih Demiral jubelt nach seinem Tor zum 2:0 mit dem Wolfsgruß.
picture alliance/dpa | Sebastian Christoph Gollnow

Hat sein Jubel ein schlimmes Nachspiel?
Merih Demiral (26) sorgt mit seiner Jubelgeste beim 2:1 im EM-Achtelfinale gegen Österreich für einen handfesten Skandal - nun ermittelt die UEFA. Dem Türkei-Star drohen sogar ernsthafte Konsequenzen für den weiteren Turnierverlauf.

Im Video: Türkei-Star schockt mit Jubel - was ist der Wolfsgruß?

Sperre? Geldstrafe? Merih Demiral ist im Visier der Uefa

Direkt am Mittwoch, am Tag nach dem triumphalen Einzug der Türkei ins Viertelfinale, teilt der europäische Fußballverband mit: Es läuft eine Untersuchung gegen Demiral und seinen rechtsextremen Skandal-Jubel. Ein Ethik- und Disziplinarinspektor kümmert sich seitdem um die Frage, ob das Verhalten des türkischen Fußball-Stars tatsächlich unangemessen ist oder nicht.

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Was auffällt: Die Europäische Fußball-Union leitet - deutlich schneller als bei anderen Disziplinar-Vorkommnissen bei diesem Turnier - ein solches Untersuchungsverfahren gegen den Verteidiger ein. Als direkte Folge droht dem Fußball-Profi ein Verfahren. So steht es in der aktuell gültigen Rechtspflegeverordnung des Verbandes.

Dort ist auch das mögliche Strafmaß festgelegt! In aller Kürze: Sollte Demiral bestraft werden, könnten ihm Folgen für das anstehende Viertelfinale ins Haus stehen. Denn: Neben einer Geldstrafe in Höhe von bis zu 500.000 Euro ist auch eine Spielsperre im Bereich des Möglichen. In dem Dokument ist darüber hinaus die Rede von einer Ermahnung, einem Verweis oder einer gemeinnützigen Tätigkeit zugunsten des Fußballs.

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Im Video: Skandal-Jubel überschattet Türkei-Sieg bei der EM 2024

Forderungen nach einer harten Strafe für den Fußball-Star

Klar ist: Die Szenen rund um den Türkei-Star sorgen für mächtig Wirbel. Mit seinem Wolfsgruß-Jubel verwandelt Demiral die Feier des EM-Viertelfinaleinzugs der Türkei in eine Debatte über Rechtsextremismus. Entrüstung herrscht unter anderem in der Politik. „Die Symbole türkischer Rechtsextremisten haben in unseren Stadien nichts zu suchen“, teilt Bundesinnenministerin Nancy Faeser am Mittwochvormittag mit. „Die Fußball-Europameisterschaft als Plattform für Rassismus zu nutzen, ist völlig inakzeptabel.“

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Längst werden Forderungen nach konsequentem laut. „Seit Jahren bekomme ich von Anhängern der Grauen Wölfe, einer der größten rechtsextremen Gruppen in Deutschland, Morddrohungen. Dass Merih Demiral hier den rechtsextremen Wolfsgruß zeigt, ist eine Verhöhnung der Opfer“, schreibt Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal bei X. Die Gesellschaft für bedrohte Völker ruft die Uefa auf, das Zeigen des Wolfsgrußes nicht zu dulden.

Folgt der Verband diesen Forderungen? Der Ausgang der Untersuchung ist Stand jetzt noch offen! (nlu/dpa)