Nach EM-Aus gegen Spanien
Was ich mir jetzt von Deutschland wünsche!

Oh, ist das bitter!
Unser Traum vom nächsten Sommermärchen ist nach der 1:2-Niederlage gegen Spanien und dem Aus im EM-Viertelfinale geplatzt. Unsere DFB-Stars weinen und ganz Deutschland weint mit. Doch neben der Trauer überwiegt vor allem der Stolz - und ein Wunsch. Denn diese Mannschaft hat es geschafft, ein Land wieder zu begeistern. Ein Kommentar.
Das WIR-Gefühl ist wieder da!
Mit feuchten Augen kommt Bundestrainer Julian Nagelsmann zum Interview, Joshua Kimmich kämpft mit seinen Gefühlen, Thomas Müller weint auf dem Platz. Ganz Deutschland weint mit seinen DFB-Stars. So tragisch, aber auch so schön.
Dieser Mannschaft ist etwas gelungen, was Deutschland seit 2006 nicht erlebt hat. Endlich haben wir wieder ein WIR-Gefühl! Ein Land, welches sich in den vergangenen Jahren vor allem mit gesellschaftlichen Debatten beschäftigt hat, jubelt völlig losgelöst. Auf einmal tragen wir wieder Deutschland-Trikots, schwenken Fahnen und liegen uns auf den Fanmeilen in den Armen.
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Zu viel Patriotismus? Nein, sondern einfach Stolz. Stolz auf die Musialas, Tahs, Rüdigers aber auch Wirtz’ und Andrichs. Plötzlich sind wieder alle vereint. Kein Mensch achtet auf eine Hautfarbe oder Nationalität. Wir haben ein Team, mit dem wir uns identifizieren.
Noch viel wichtiger: Zugleich steckt in dieser Zeit eine unglaubliche Chance. Die Chance, als Nation wieder näher zusammenzurücken. Das Miteinander zu stärken.
Alle feiern gemeinsam
Hinzukommt: Wir zeigen gerade wieder, welch toller Gastgeber dieses Land sein kann. 2006, ich war gerade zehn Jahre alt, da war die Welt zu Gast bei Freunden. Die Euphorie kannte keine Grenzen. Wer hätte gedacht, dass 2024 genau gleiches entsteht? Wir erfreuen uns nicht nur an den Toren unserer Jungs, sondern feiern zum Beispiel mit den Schotten, grölen mit den tanzenden holländischen Fans. Geht doch, Deutschland! Es sind jene Bilder, die mir in Erinnerung bleiben werden.
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Das WIR weitertragen
In zwei Jahren findet in Kanada, den USA und Mexiko die nächste Weltmeisterschaft statt. Klar, das ist noch sehr weit hin und vor allem geografisch sehr weit weg. Umso mehr wünsche ich mir, dass wir diese Freude behalten. Dass wir wieder positiv in die Zukunft blicken, dass wir Menschen mit offenen Armen empfangen und uns freuen. Und zugleich diese Begeisterung fürs Team von Julian Nagelsmann behalten. Im September spielt Deutschland in Düsseldorf gegen Ungarn.
Wie schön es wäre, wenn wir wieder völlig gelöst mitjubeln!