Bitteres Kapitel 19 Jahre nach dem Sommermärchen

DFB verklagt Ex-Präsidenten Theo Zwanziger auf 24 Millionen Euro

Theo Zwanziger macht sich für einen Zeugenauftritt von Wolfgang Niersbach im Sommermärchen-Prozess stark.
Theo Zwanziger (links.) vor Gericht
Andreas Arnold/dpa Pool/dpa

Rummms! Das gab’s noch nie!
Laut Medienberichten geht der DFB gerichtlich gegen Ex-Präsident Theo Zwanziger (79) vor. Grund: finanzielle Schäden, die wegen des Skandals um die WM 2006 entstanden sind. Traurige Premiere in 125-Jahren Verbands-Geschichte.

DFB-Beben 19 Jahre nach dem Sommermärchen

Sportlich war die WM 2006 im eigenen Land ein voller Erfolg. Die DFB-Elf wurde Dritter. Eine irre Fußball-Euphorie trug das Land auf einer Welle des Jubels. Das bittere Erwachen kam dann danach: Die Sommermärchen-Affäre - dabei handelt es sich um die Art und Weise, wie Deutschland damals durch geflossene Millionenzahlungen den Zuschlag für das Turnier erhalten haben soll.

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19 Jahre später geht jetzt ein Beben durch den DFB! Das Landgericht Frankfurt teilte der Süddeutschen Zeitung mit, dass der Deutsche Fußball-Bund um Präsident Bernd Neuendorf gerichtlich gegen den ehemaligen Präsidenten Theo Zwanziger vorgeht. KLAGE! Das Gericht bestätigte den Streitwert von 24 Millionen Euro.

Rückblick: Das Finanzamt hat dem DFB die Gemeinnützigkeit für das Jahr 2006 aberkannt, weil eine im April 2005 erfolgte Zahlung über 6,7 Millionen Euro zu Unrecht als Betriebsausgabe geltend gemacht worden sei. Der Verband hat also zu wenige Steuern gezahlt. Die Millionen waren als Zahlung an den Fußballweltverband Fifa für eine später abgesagte Gala deklariert worden und sollen tatsächlich zur Tilgung eines Kredits gedacht gewesen sein. Irre. (scz)