Deutsche Tennis-Sensation bei den Australian Open
Laura Siegemund schickt Olympiasiegerin nach Hause

Was für ein starker Auftritt!
Damit hatte kaum jemand gerechnet. Tennisspielerin Laura Siegemund (36) wirft eine der Turnier-Favoritinnen raus und steht selbst in der dritten Runde der Australian Open.
Laura Siegemund steht bei den Australian Open in Runde 3
Laura Siegemund konnte es kaum fassen. Mit einem ungläubigen Blick schlug sie die Hände vors Gesicht und sank zu Boden: Die Weltranglisten-97. hatte gerade eine der größten Überraschungen bei den Australian Open geschafft und den Erfolgslauf der deutschen Tennisfrauen eindrucksvoll fortgesetzt. In der zweiten Runde besiegte Siegemund die chinesische Olympiasiegerin Zheng Qinwen mit 7:6 (7:3), 6:3.

„Ich habe heute unglaublich gespielt. Aber das ist kein Zufall oder Glück, da stecken Glaube und Wille dahinter“, sagte eine überglückliche Siegemund nach ihrem sensationellen Sieg. „Es ist mit Sicherheit einer der besten Erfolge meiner Karriere.“
In der dritten Runde wartet eine Russin
Nach zwei Stunden und 16 Minuten verwandelte die 36-Jährige ihren Matchball und zog zum dritten Mal in ihrer Karriere in die dritte Runde von Melbourne ein. Dort wird sie entweder auf Anastassija Potapowa oder deren russische Landsfrau Anastassija Pawljutschenkowa treffen.
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Von Beginn an lieferte Siegemund der Vorjahresfinalistin einen erbitterten Kampf. Unter den wachsamen Augen von Bundestrainer Torben Beltz spielte die Metzingerin im hochklassigen Tie-Break groß auf und sicherte sich nach 80 intensiven Minuten den ersten Satz.
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Auch im zweiten Durchgang war Siegemund in Topform und holte sich zwei frühe Breaks. Die Weltranglistenfünfte Zheng wurde zunehmend nervös, haderte mit dem Schiedsrichter und machte mehrere Doppelfehler. Die erfahrene Doppelexpertin Siegemund ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
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Siegemund wohnt bei Gastfamilie
„Als ich zum Match lief, merkte ich, wie ruhig ich war. Ich war nur auf eine gute Weise angespannt“, berichtete sie strahlend im Anschluss, bevor sie zurück zu ihrer Gastfamilie in Melbourne fuhr, wie sie Eurosport erzählt. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielerinnen und Spielern wohnt die 36-Jährige nicht im Hotel während des Turniers. Nach Eva Lys ist sie also die zweite Deutsche, die bei den Australian Open ihr kleines Tennismärchen schreibt. (nie/mit sid)