Fünf Minuten vorher erfuhr sie, dass sie spielen darf

Eva Lys schreibt ihr kleines Tennis-Märchen

Eva Lys gibt TV Interview auf dem Platz nach dem Sieg gegen Kimberly Birrell, Australian Open 2024, Melbourne Park, Melbourne, Victoria, Australien.
Eva Lys gibt auf dem Platz nach dem Sieg gegen Kimberly Birrell ein Interview.
IMAGO / Hasenkopf

Ihren Rückflug hatte sie schon gebucht.
Dann geschah alles in einem atemberaubenden Tempo. Gerade hatte Eva Lys erfahren, dass sie als „Lucky Loser” die Chance bekam, an den Australian Open teilzunehmen, da stand sie wenige Minuten später auch schon auf dem Platz – und gewann das Match.

Lucky Loser Lys stürmt in zweite Runde der Australian Open

Diesen Tag dürfte die Deutsche so schnell nicht vergessen. Mit einem beeindruckenden 6:2, 6:2 besiegte die 23-Jährige die Lokalmatadorin Kimberly Birrell in nur 70 Minuten und ihr Herz schlug vor Freude.

„Fünf Minuten, bevor es losging, erfuhr ich, dass ich spielen würde. Mein Flug war eigentlich schon für morgen früh gebucht“, erzählte Lys mit leuchtenden Augen. „Ich hatte kaum Hoffnung, aber so viele Menschen haben mir gesagt, ich solle positiv bleiben – und jetzt bin ich einfach nur glücklich, hier zu sein.”

Sushi auf dem Platz

Auch Bundestrainer Torben Beltz erlebte einen Tag voller Überraschungen, als er sich über die vierte deutsche Spielerin in der zweiten Runde freuen durfte. „Das war schon unglaublich. Solch knappe Entscheidungen sind selten“, sagte er und schüttelte den Kopf.

Lese-Tipp: Geheimnis gelüftet! Tennis-Traumpaar hat sich verlobt

„Das Aufwärmen war alles andere als professionell, das Essen war chaotisch. Wir haben ein bisschen Sushi besorgt und es ihr schnell auf den Platz gebracht. Es war ein echtes Durcheinander.“

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Video: Sophia Thomalla bekommt „jeden Abend die Pimpernellen!”

Ursprünglich war Lys in der letzten Runde der Qualifikation knapp gescheitert. Doch das Schicksal hatte andere Pläne: Als Anna Kalinskaja kurzfristig zurückzog, rückte Lys ins Hauptfeld nach.

Da Kalinskaja zuvor als Nummer 13 gesetzt war, hat die 128. der Weltrangliste nun einen vielversprechenden Turnierbaum vor sich – und in der zweiten Runde wartet mit der Französin Varvara Gracheva am Donnerstag erneut eine ungesetzte Spielerin auf sie.

Preisgeld über 100.000 Euro ist sicher

„Tennis ist ein mentaler Sport. Wenn du keine Erwartungen hast und einfach nur froh bist, dass du ein Match spielen darfst, wird alles leichter“, reflektierte Lys.

Lese-Tipp: Nur noch in Reihe zwei! Warum Sophia Thomalla beim Tennis-Match nicht mehr neben Zverevs Familie sitzt

Erst zum zweiten Mal nach den US Open 2023 hat die Deutsche die erste Hürde bei einem Grand Slam genommen. Damit hat sie ein Preisgeld von 120.000 Euro sicher. Ihr Lächeln sprach Bände – es war der Beginn eines unvergesslichen Abenteuers. (nie, mit sid)