Was tun nach einem Wildunfall?Wildunfälle häufen sich im Herbst – Förster und ADAC warnen
Seit sieben Jahren betreut Förster Daniel Braun von Wald und Holz NRW das Revier Buschhoven in Swisttal. Mit dem Beginn der dunklen Jahreszeit steigen regelmäßig die Zahlen der Wildunfälle – vor allem mit Rehen und Wildschweinen.
Mehr Wild auf den Straßen in der Dämmerung
Die Zeitumstellung und die frühen Dämmerungsstunden bringen Mensch und Tier auf gefährliche Weise zusammen. „Es wird früher dunkel, die Uhr wird irgendwann wieder umgestellt und das Wild ist dann natürlich entsprechend unterwegs zur Nahrungsaufnahme“, erklärt Braun. Besonders Hirscharten wie Dam- und Rotwild seien jetzt in der Brunftzeit viel in Bewegung. Gerade morgens und abends, wenn Pendler unterwegs sind, suchen viele Tiere nach Futter.
Fernlicht aus, wenn Wild auftaucht
Viele Wildtiere erstarren im Fernlicht. „Deswegen sollte man, wenn man ein Tier sieht, schnell das Fernlicht ausschalten“, rät Daniel Braun. Moderne Autos übernehmen das zwar oft automatisch, doch falls nicht, ist manuell Abblenden besser. Oft zieht das Tier sich dann von der Straße zurück. Steht es weiter auf der Fahrbahn, kann ein kurzes Hupen helfen, es zu vertreiben.
Tempo runter: Bremsbereit fahren
Auch der ADAC rät Autofahrern in waldreichen Gebieten zu besonderer Vorsicht. Wer 80 statt 100 Stundenkilometer fährt, verkürzt den Anhalteweg um etwa 25 Meter – das kann den entscheidenden Unterschied machen. „Wenn urplötzlich vor einem ein Wildtier auf der Straße auftaucht und ein Zusammenstoß praktisch nicht vermeidbar ist, dann sollte man auf jeden Fall das Lenkrad gut festhalten und mit aller Macht die Bremse und Kupplung treten. Dann ist die Chance, unverletzt zu bleiben - trotz eines Zusammenstoßes - sehr, sehr groß“, sagt Thomas Müther vom ADAC Nordrhein. Ein Ausweichmanöver ist dagegen lebensgefährlich: Es droht der Zusammenstoß mit Gegenverkehr oder ein Unfall im Straßengraben.
Nach dem Unfall: Polizei rufen, Wildunfallbescheinigung sichern
Kommt es dennoch zu einem Crash, gilt: Warnblinker einschalten, Unfallstelle absichern und die Polizei verständigen. Sie informiert den zuständigen Jagdpächter oder Förster, der das Tier versorgt oder entsorgt. Wichtig ist die sogenannte Wildunfallbescheinigung – sie wird von Polizei oder Jagdpächter ausgestellt und ist Voraussetzung für die Regulierung durch die Versicherung. In der Regel haftet bei Wildunfällen die Teilkaskoversicherung .Abgedeckt sind meist Zusammenstöße mit Haarwild wie Rehen, Hirschen, Wildschweinen, Füchsen oder Hasen. Welche Tiere im Einzelnen darunterfallen, steht in den jeweiligen Versicherungsbedingungen.