Caroline Bosbach (CDU) soll Parteigelder in bar eingesteckt haben

Vorwurf gegen Caroline Bosbach - die CDU-Abgeordnete soll Parteigelder eingesteckt haben

Caroline Bosbach (CDU) ist Tochter von CDU-Legende Wolfgang Bosbach aus Bergisch Gladbach. Seit März sitzt die 35‑Jährige selbst im Bundestag. Laut exklusiven Recherchen von RTL/ntv und stern soll sie Parteigelder in bar erhalten haben: offenbar 2.500€.

Sie steht im politischen Rampenlicht: Die frisch gewählte Bundestagsabgeordnete Caroline Bosbach (CDU). Tochter von CDU-Urgestein Wolfgang Bosbach. Bekannt auch durch die Sendung Let’s Dance. Doch jetzt werfen ihr mehrere Menschen aus CDU-Kreisen einen schweren Schrittfehler auf dem politischen Parkett vor. Ein Mitarbeiter berichtet RTL, dass er Bosbach Bargeld aus der Parteikasse besorgt hat. Und das mitten im Wahlkampf im Januar. Der junge Mann will anonym bleiben. Im Artikel nennen wir ihn „Paul“. Er sagt uns im Interview: „Frau Bosbach hat sich bei mir gemeldet, weil sie Geld brauchte, also Bargeld, und bat mich dann darum, eine Rechnung zu schreiben mit Sachen, die ich für sie im Wahlkampf erledigt habe, die dann an die CDU-Kreisgeschäftsstelle ging.” Die 35-Jährige ist als Bundestagskandidatin für die CDU Rheinisch-Bergischer Kreis angetreten. Die bezahlt Paul 2.500€. Das Geld hebt er nach eigener Aussage umgehend ab, doch behält es nicht. Gemeinsam mit einem Vertrauten von Caroline Bosbach (CDU) geht´s dann zu ihrer Wohnung in Bergisch Gladbach, behauptet er. Paul und Bosbachs Vertrauter versichern, dass die Politikerin das Geld angenommen hat - in eidesstattlichen Erklärungen. Später zeigt sich Paul selbst bei der Polizei an. Die Anzeige liegt RTL vor. Der Sender hat außerdem Chatnachrichten von Caroline Bosbach gesehen. Aus denen geht hervor, dass sie den Geldtransfer mit ihrem Vertrauten geplant hat. Und der Mann warnt sie, dass die Presse davon nichts erfahren darf.

Caroline Bosbach (CDU) bestreitet die Vorwürfe

Hat Bosbach mutmaßlich ihre eigene Partei betrogen? Nein, sagen ihre Anwälte. Außerdem teilt die Kanzlei uns schriftlich mit: „Die Mandantin hat der CDU im Umfang von mehreren Tausend Euro von ihr persönlich ausgelegte Wahlkampfkosten, die sie sich hätte erstatten lassen können, niemals zur Erstattung eingereicht.“ Der Partei sei also kein Schaden entstanden. Doch der CDU-Kreisverband sieht das offenbar anders. Paul wird fristlos rausgeschmissen. Die 2.500 € will die CDU von ihm zurückhaben. Die Partei leitet den Fall sogar an die Staatsanwaltschaft Köln weiter. Laut Bosbachs Anwälten hat die Politikerin das Geld selbst mittlerweile an die Partei zurücküberwiesen. Auf RTL-Anfrage äußert sich die Bundestagsabgeordnete nicht zu den Vorwürfen. Im Netz schreibt die 35-Jährige allerdings von einer „Schmutzkampagne” und weist die Vorwürfe zurück. Bis zur Klärung gilt die Unschuldsvermutung.