„Schwarze Diamanten” im Kreis SoestTrüffel aus NRW - Mann aus Lippetal mit tierischer Unterstützung auf der Suche
Ein Mann aus dem Kreis Soest baut Trüffel an. 2012 startet die erste Anpflanzung, erst acht Jahre später gab es den ersten Pilz. Bei der Suche nach den sogenannten schwarzen Diamanten unterstützen ihn Trüffelhunde und ein Dackel.
Idee zum Anbau entsteht vor zwanzig Jahren
Die Hündinnen Cara und Rosa sind auf Trüffelsuche. Mit ihrem Herrchen Heinrich Vernhold durchforsten sie ihre Plantage in Lippetal, denn es ist Erntezeit. Der 57-Jährige hat vor fast 20 Jahren einen Fernsehbeitrag über den Trüffelanbau gesehen. Er war so fasziniert, dass er es 2012 auf alten landwirtschaftlichen Feldern seiner Eltern selbst ausprobiert. Aufwendig ist der Boden für kleine Baum-Setzlinge vorbereitet worden. Die kauft er bei einer speziellen Baumschule am Bodensee. Dort wird der Pilz in die Wurzeln gesetzt.
Trüffel wächst in Wurzeln von Bäumen
Trüffel ist ein Pilz, der in den Wurzeln von Bäumen wie Haselnuss, Eiche und Buche wächst. Die Knolle hilft dem Baum bei der Wasserversorgung. Während der Baum den Pilz mit Zucker und Kohlenhydraten versorgt. Fachleute nennen das Symbiose. Bis zu Ernte braucht es aber viel Geduld. Seinen ersten Speisepilz kann der 57-Jährige 2020 ernten - acht Jahre nach der Anpflanzung. Das Warten hat sich für ihn aber gelohnt. Mittlerweile ist die Plantage des gelernten Tischlers insgesamt fünf Hektar groß, also knapp sieben Fußballfelder. Einmal die Woche geht er in die Mini-Wälder und erntet. Aktuell sind es rund 20 Kilo pro Hektar. Das Wachstum der sogenannten schwarzen Diamanten ist extrem wetterabhängig und damit kaum zu beeinflussen. Der Anbau schwierig, die Ernte aufwendig. Deshalb ist der Trüffel der teuerste Speisepilz der Welt. Bei Heinrich Vernhold liegt der Kilopreis aktuell bei 500 Euro. Verkauft wird an Gastronomen, aber auch Privatpersonen.
Trüffelhunde finden den reifen Speisepilz
Ohne seine tierischen Mitarbeiter würde er das Erdgold aber gar nicht erst finden. Denn die Schätze wachsen nun mal unter der Erde. Wo genau, ist mit dem bloßem Auge nicht zu sehen. Es braucht die feinen Nasen seiner Hunde. Der typische Trüffelhund: Lagotto Romagnolo. Die Rasse gilt als besonders geeignet für die Suche. Riechen sie die reife Knolle, schlagen sie Alarm und fangen an zu buddeln. Tierische Unterstützung bekommen die drei von Freundin Jutta und ihrer Dackel-Dame Lotte. Sie macht Cara und Rosa ordentlich Konkurrenz, denn sie ist ja gar kein typischer Trüffelhund. Den Edelpilz findet sie trotzdem. Das macht ihre Besitzerin besonders stolz. Die Erntezeit geht maximal noch bis Oktober - e nach Wetter. Bis dahin wird weitergesucht.