„Das Tier trifft keine Schuld!“
Tiger beißt Pflegerin in Tierpark Delbrück! 33-Jährige kommt ins Krankenhaus
Schockmoment im Tierpark Delbrück bei Paderborn: Eine Tigerpflegerin wird am Montag (12.05.) von einem Raubtier verletzt. Der Tierpark spricht von einem tragischen Arbeitsunfall – und nennt erste Gründe.
Verletzungen an Hand und Schulter
Ein Routineeinsatz endet im Drama: Am Montagmorgen (12.05.) will eine 33-jährige Tierpflegerin im Tierpark Delbrück das Außengehege der Tiger säubern. Wie der Tierparkleiter berichtet, übersieht sie dabei offenbar, dass der Tiger „Dicker“ noch nicht im Innenbereich eingesperrt ist. Als sie das Gehege betritt, kommt es zum Angriff. Kollegen hören die 33-Jährige schreien und eilen zur Hilfe. „Die Reaktion unsererseits war, denke ich, lebensrettend. Weil wir ihre Schreie direkt gehört haben, konnten wir den Tiger sofort vertreiben“, so Tierparkleiter Christoph Nadermann. „Die Tierpflegerin konnte das Gehege dann selbstständig verlassen.“ Die Frau wird an Hand und Schulter verletzt. Lebensgefahr besteht laut Tierpark nicht. Ein Rettungshubschrauber bringt sie zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus nach Bielefeld.
Wie konnte das passieren?
Laut Tierparkleiter ist die Ursache menschliches Versagen. Die Pflegerin habe offenbar nicht genau überprüft, ob alle Raubtiere im Innenbereich gesichert waren. Ein Anruf habe sie in diesem Moment abgelenkt, so der Tierparkleiter. Die 33-Jährige galt im Team bislang als sehr gewissenhaft. Ob sie nach dem Vorfall weiter im Park arbeiten darf, sei derzeit unklar.
Tiger nicht auffällig
Der Tiger „Dicker“ wird nach dem Angriff ins Innengehege gebracht und bleibt dort vorerst eingesperrt. Für Christoph Nadermann ist klar: Die Schuld trägt nicht das Tier. Der Tiger sei bisher nie auffällig gewesen. Er habe die Frau nicht aggressiv, sondern eher spielerisch attackiert. Das erklärt laut Parkleitung auch, warum die Verletzungen nicht tiefer sind.
Amt für Arbeitsschutz eingeschaltet
Weil es sich um einen Vorfall während der Arbeit handelt, übernimmt nun das Amt für Arbeitsschutz die Untersuchungen. Es soll klären, wie es zu dem Vorfall kommen konnte – und ob es Versäumnisse im Sicherheitsprotokoll gab. Es ist nicht der erste Vorfall im Tierpark Delbrück: 2023 entkamen zwei Geparden, weil ihr Käfig nicht korrekt verschlossen war. Damals wurde niemand verletzt.