Geld an Kliniken

NRW-Krankenhausplan - Gesundheitsminister Laumann (CDU) übergibt Förderbescheide

Heidi Igl ist Chefärztin in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Dortmund. Manche Patienten bleiben hier nur wenige Tage. Andere mehrere Wochen oder Monate. Zum Beispiel, wenn sie eine Essstörung haben. Aber nicht jedem kann geholfen werden. Denn: Der Platz fehlt. Immer mehr Kids haben psychische Probleme, so die 40-Jährige. Ein Grund: Die Corona-Maßnahmen.

Deshalb wird hier schon bald angebaut. So sieht es der NRW-Krankenhausplan vor. Der legt fest: welche Einrichtungen noch welche Leistungen anbieten dürfen. Manche vergrößern sich. Andere werden kleiner. Oder müssen sogar komplett schließen. Besonders lukrative Hüft- und Knie-OPs werden gekürzt. Heute treten die Änderungen in Kraft. Dafür überreicht Gesundheitsminister Laumann in Düsseldorf Förderbescheide. In Höhe von 114 Millionen Euro - an vier Kliniken. Insgesamt gibt´s vom Land 2,5 Milliarden Euro. Auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie aus dem Pott bekommt heute einen Förderbescheid von 4,1 Millionen Euro. Die Summe deckt die Kosten für den Umbau nicht. Kritisch sieht das die NRW-SPD. Lisa Kapteinat sagt gegenüber RTL WEST: „Der Krankenhausplan ist massiv unterfinanziert, was allgemein die Mittel angeht. Es sind 2,5 Milliarden vorgesehen. Bereits in der Förderphase eins werden 7 Milliarden benötigt. Dadurch, dass dies über einen sehr, sehr langen Zeitraum überhaupt ausgezahlt werden muss, ist das für die Krankenhäuser problematisch.”

Kliniken klagen gegen Krankenhausplan

Auch einige Einrichtungen sind unzufrieden. 93 Klagen und 44 Eilverfahren liegen vor. Der NRW-Krankenhausplan gilt noch nicht für alle sogenannten Leistungsgruppen ab heute. Zum Beispiel: Kardiologie und Orthopädie haben für die Umsetzung noch bis Ende des Jahres Zeit. Nordrhein-Westfalen ist das erste Bundesland mit der Reform. Sie gilt als Blaupause für Deutschland.