Welttag der Essstörungen

Magersucht als Teenager – wie Hanna Kopke ihre Krankheit überwunden hat

von Nele Tröger

Diagnose Anorexia Nervosa: Mit 16 Jahren wird Hanna Kopke in eine Klinik eingewiesen. Zu dem Zeitpunkt wiegt sie nur noch 39 Kilogramm bei einer Körpergröße von 1,75 Metern. In ihrer Pubertät entwickelt sie eine Essstörung. Sie flüchtet sich in die Magersucht. Ihren absoluten Tiefpunkt erlebt sie, als sie mit 39 Kilogramm Körpergewicht bei einer Größe von 1,75 Meter eingewiesen wird. Es folgt ein langer Klinikaufenthalt.

Magersucht ist eine psychische Erkrankung

Bei der Krankheit nehmen Betroffene ihr Spiegelbild verzerrt wahr – ein Phänomen, das Psychologen als Körper-Schema-Störung bezeichnet wird. Experte Dr. Stephan Bender, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Uniklinik Köln, erklärt, dass Essstörungen oft ein Ausdruck von emotionaler Regulation, niedrigem Selbstwertgefühl und dem Wunsch nach Kontrolle sind. Die Ursachen für Essstörungen sind vielfältig: Erbliche Veranlagung, gesellschaftlicher Druck durch Schönheitsideale und die ständige Konfrontation mit perfekten Körperbildern, vor allem in sozialen Medien.

„Ich habe nur noch Brühe am Tag gegessen“

Hanna beschreibt, wie sie schrittweise immer weniger aß, bis sie nur noch eine Mahlzeit am Tag zu sich nahm – meist eine Brühe, Suppe oder einen Apfel. Doch Hanna hat den Weg aus der Krankheit gefunden. Mit Unterstützung ihrer Eltern und durch ihre eigene Kraft hat sie wieder ein gesundes Verhältnis zum Essen entwickelt. Mittlerweile arbeitet sie sogar mit Essgestörten zusammen, hat ein Psychologiestudium abgeschlossen und möchte anderen Mut machen. In ihrem Buch teilt sie ihre Erfahrungen, um Hoffnung zu schenken .Ihre Geschichte zeigt: Der Weg aus der Essstörung ist möglich. Hanna fühlt wieder, was Leben bedeutet, und weiß, dass die Krankheit zwar ein Teil ihres Lebens bleibt, aber nicht mehr ihre Gedanken und ihren Körper beherrscht.