Mehr Miniatur als ModellbauLiveboxen mit Bewegung – Bonner baut dreidimensionale Wimmelwelten
Oliver Krings aus Bonn verwandelt Alltagsszenen in bewegte Mini-Kunstwerke. Seine sogenannten Liveboxen sind handgefertigte Wimmelbilder mit elektrischem Leben – vom Riesenrad bis zur Strandwelle. Was als Hobby begann, ist längst zur Passion geworden.
Bewegung im Miniaturformat
Oliver Krings kombiniert Präzision, Technik und Fantasie: In seinem Bonner Büro ist aus dem früheren Elektronik-Interesse ein filigranes Hobby entstanden. Statt Platinen entwirft der Immobilienverwalter detailreiche Miniaturwelten, die durch Motoren, Zahnräder und Elektromagnete in Bewegung sind. Keine Szene gleicht der anderen – ob Urlaubsszenerie mit Wellenrauschen, Kirmesrummel mit blinkenden Lichtern oder ein nächtliches Bordell mit schummrigem Licht.
Vier Wochen für eine Box
Jede einzelne Figur in den gläsernen Boxen ist individuell animiert. Mal fährt ein Fahrradfahrer seine Runden, mal bewegt sich eine Menschenmenge im Takt eines Open-Air-Konzerts. Die Technik im Inneren bleibt für die Betrachter unsichtbar, die Wirkung dafür umso eindrucksvoller. Dabei geht es Krings nicht um Gewinn oder Serienproduktion. Verkauft werden die Boxen nicht – jede von ihnen ist ein Unikat, das aus einer Idee heraus entsteht. Rund vier Wochen benötigt er für eine neue Szene. Einmal fertig, findet sie ihren Platz im Regal – und bleibt dort. Nur eine Ausnahme hat es geschafft: Eine Box mit Meeresrauschen steht als einziges Werk im Wohnzimmer seiner Frau Christine.


































