Die Bundeswehr mitten in der Gesellschaft

Größtes öffentliche Gelöbnis der Bundeswehr in diesem Jahr

von Vanessa Brodka und Stefan Efferth

Am Donnerstag (04.09.) fand vor dem NRW-Landtag in Düsseldorf das größte öffentliche Gelöbnis der Bundeswehr in diesem Jahr statt.

Mehr als 400 Rekruten legten dort ihren Diensteid ab – erstmals in dieser Form vor dem Parlament und nicht in den Kasernen. Die Zeremonie wurde von einem Panzer, dem Aufmarsch des Wachbataillons und musikalischer Begleitung durch das Luftwaffenmusikkorps Münster begleitet. Ministerpräsident Hendrik Wüst würdigte in einer Rede den Einsatz der jungen Soldatinnen und Soldaten und betonte ihre wichtige Rolle für Demokratie und Freiheit in schweren Zeiten. Die Landespolitik verfolgt mit dem öffentlichen Gelöbnis das Ziel, die Bundeswehr sichtbarer in die Gesellschaft zu integrieren. Die Veranstaltung zog etwa 1.400 Besucher an, darunter Angehörige, Familien und Ehrengäste. Parallel zum Gelöbnis gab es eine kleine Gegendemonstration. Protestiert wurde hauptsächlich von der Jugendinitiative „Jugend gegen Rechtsruck Düsseldorf“ sowie linken Gruppen und antimilitaristischen Organisationen, darunter die Kampagne „GelöbNix!“. Sie kritisierten die Militarisierung, die Aufrüstung und warnten vor einer Normalisierung militärischer Präsenz in der Gesellschaft. Die Polizei hielt die Proteste unter Kontrolle, es blieb friedlich. Zusammenfassend zeigte der Tag in Düsseldorf eine klare gesellschaftliche Debatte: einerseits die symbolträchtige Betonung von Dienst und Treue zum demokratischen Staat durch die Bundeswehr, andererseits kritische Stimmen, die eine stärkere Militarisierung ablehnen. Beide Seiten nutzten den öffentlichen Raum vor dem Landtag, um ihre Positionen präsent zu machen. Was genau die jungen Soldaten beim Gelöbnis rufen, erfahrt Ihr im Video!