Erst musste sie Fahrrad fahren lernenFünfjährige fährt Motocross - Angst? Fehlanzeige.

von Sabrina Stander

Meike ist erst fünf Jahre alt – und schon mit vollem Tempo auf der Motocross-Strecke unterwegs. Im MX Park in Greven kennt sie jede Kurve, jeden Hügel. Ihr großes Vorbild: Motocross-Profi Larissa Papenmeier.

Alles begann auf einer Veranstaltung

Vor einem Jahr entdeckt Meike zum ersten Mal Motocross live – bei einer Veranstaltung in Kamp-Lintfort. Danach ist für die damals Vierjährige klar: „Das will ich auch!“
Mama Julia informiert sich: Motocross für Kinder? Kein Problem – auf speziellen Kinderstrecken, mit maximal 30 km/h. Aber erst muss Meike Fahrradfahren lernen. Julia erinnert sich: „Dieses kleine Mädel hat wirklich einfach alles gegeben, weil sie bis dato nicht mal auf dem Laufrad oder Fahrrad sitzen konnte. Und dann habe ich gesagt: Erst wenn du mit dem Fahrrad über den Hügel fahren kannst, kriegst du ein Motorrad.“ Nur vier Wochen später saß Meike sicher im Sattel. Und bekam ihr erstes eigenes Bike.

Stolz und Bauchweh bei Mama

Für Mama Julia ist der Sport manchmal eine Nervenprobe. „Es ist nicht einfach als Mutter danebenzustehen, wenn die Kleine auf der Rennstrecke fährt. Aber wir beißen die Zähne zusammen und versuchen ihr das nicht zu zeigen. Und sind super stolz.“ Ohne Schutz geht’s aber natürlich nicht: Helm, Brustpanzer, Nackenschutz, Nierengurt – Meike kennt die Ausrüstung genau: „Brustpanzer, Nackenschutz, Nierengurt, Schuhe, Helm, Brille, Ellenbogen- und Knieschoner”, zählt sie selbstbewusst auf. Angst? Fehlanzeige.

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Unterstützung vom Idol

Larissa Papenmeier – mehrfache Vize-Weltmeisterin – kennt Meike inzwischen persönlich. Für die 35-Jährige ist Nachwuchsförderung wichtig: „Man kann sie an die Hand nehmen, dahin führen, was man sich früher selbst beibringen musste. Und zeigen, wie man mit manchen Sachen umgeht.“ Auch Meike hat schon erste Rennen gefahren: In der Deutschen Jugendförderung Motocross landete sie bei ihrem allerersten Rennen auf Platz 7 von 9. Sie war das einzige Mädchen – und die Jüngste.

Ein großer Traum – und hohe Kosten

Meike weiß genau, was sie später werden will: „Ich möchte Motocrossfahrerin werden. Und wenn das nicht klappt – Tierärztin.“ Doch der Sport kostet: Die Ausrüstung plus Maschine liegt bei rund 3500 Euro – und Meike wird in rund zwei Jahren rausgewachsen sein. Dann muss eine neue her. Dazu kommen Fahrten quer durch Deutschland zu Rennen und Trainings. Für Mama Julia ist das aber Nebensache: „Es ist jede Sekunde und jeden Cent wert. Hauptsache, Meike kann ihren Traum leben.“