Große Kunst ganz winzig

Frau aus Wuppertal ist Briefmarken-Designerin

Taschen, Möbel, Kleider – Designer gibt’s für fast alles. Sogar für Briefmarken! Eine Frau aus Wuppertal hat schon 60 Stück davon entworfen. Am Donnerstag (04.09.) ist ihr neuestes Motiv erschienen.

Hommage an den „Sachsendreier“

Das aktuelle Sondermotiv widmet sich einer Ikone der Philatelie: dem „Sachsen Dreier“. Die historische Drei-Pfennig-Marke von 1850 gilt als eine der berühmtesten deutschen Briefmarken. Voß-Acker hat das alte Motiv modern interpretiert – reduziert, frisch und mit neuer Typografie. Eine Balance zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Geschichten in Miniaturformat

Jede Briefmarke erzählt ihre eigene Geschichte. Die Themen reichen von Fußball-Weltmeisterschaften über den Weltjugendtag bis hin zu Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kultur. Das Bundesfinanzministerium gibt die Richtung vor, verschiedene Designer reichen ihre Entwürfe ein. Andrea Voß-Acker hat den Wettbewerb schon mehrfach gewonnen.

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Inspiration im Alltag

Ihre Ideen sammelt die Designerin überall – beim Arbeiten am Schreibtisch genauso wie beim Spaziergang mit dem Hund. „Ich trage das Thema mit mir herum, egal wo ich gerade bin“, sagt sie. Am Computer bastelt sie dann Bilder, Illustrationen und Schriftzüge zu einem Motiv zusammen. Die größte Herausforderung: auf engstem Raum das Wesentliche zu zeigen. „Ich bin gezwungen, wirklich auf den Punkt zu kommen“, erklärt die 57-Jährige.

Zwischen Tradition und Zukunft

Nach etwa zwei Wochen Arbeit hält sie schließlich die fertige Marke in den Händen – ein Moment, der für sie auch bei der 60. Marke noch etwas Besonderes ist. Kein Wunder, dass sie auch selbst noch Briefe verschickt – wenn auch nicht mehr so viele wie früher. Ein Trend, der sich laut der Deutschen Post bundesweit bemerkbar macht: „Dadurch, dass viele digitale Medien entstehen, ist natürlich die schriftliche Kommunikation massiv zurückgegangen.“ Dass Briefmarken irgendwann komplett aussterben, glaubt aber weder die deutsche Post noch Andrea Voß-Acker. Briefmarken seien mehr als ein Zahlungsmittel – sie seien ein Stück Zeitgeschichte und ein Botschafter des Landes.