Vorschlag der Kommission
EU-Kommission will mehr als zehn Jahre alte Autos jährlich checken
Die EU-Kommission will die Straßen sicherer machen und hat dafür einen umstrittenen Vorschlag vorgelegt: Autos, die älter als zehn Jahre sind, sollen künftig jedes Jahr zur Pflichtinspektion. Grund: Die „Vision Zero“. Bis 2050 soll es „null Verkehrstote“ geben. Doch bevor die neue Regel in Kraft treten kann, müssen noch das Europaparlament und die Mitgliedstaaten zustimmen. Schon jetzt sorgt die Idee für viel Diskussion und Kritik.
Skepsis an allen Ecken und Enden
Viele Menschen sind skeptisch. So meint ein Autofahrer: „Ich finde es nicht besonders gut, weil technische Mängel an alten Autos auch nicht so häufig sind, dass dadurch was passiert.“ Ein anderer Bürger gibt zu bedenken, dass „manche gar nicht darauf achten, ob das Auto kaputt ist. Die fahren dann das Auto, bis es nicht mehr geht.“ Fakt ist: Die Autos auf deutschen Straßen werden immer älter. Laut Kraftfahrt-Bundesamt sind sie im Schnitt fast 11 Jahre alt. Eine jährliche Kontrolle würde also Millionen treffen. Genau das begrüßt der TÜV, denn „die Mängelquoten bei der Hauptuntersuchung steigen mit dem Alter der Fahrzeuge erheblich an.“ Bei zehn bis elf Jahre alten Fahrzeugen falle fast jedes vierte Fahrzeug mit gefährlichen Mängeln durch. Doch nicht alle sind überzeugt. Ralf Witzel von der NRW-FDP sieht in Deutschland kein Problem und kritisiert die Brüsseler Pläne deutlich. „Brüssel sagt in Sonntagsreden gerne, dass man angeblich für Bürokratieabbau wäre – und in Wahrheit entsteht jede Woche neue Bürokratie, neue Vorschriften. Das alles kostet den Menschen in unserem Land sehr viel Geld.“
Widerstand auch aus dem EU-Parlament
Auch Stefan Berger, EU-Abgeordneter aus Viersen, kündigt Widerstand an. Er meint, „mit Ge- und Verboten bringen sie Leute gegen einen auf und deswegen halte ich das auch für den falschen Weg.“ Übrigens bei einer Vorschrift hält sich weiter ein hartnäckiger Mythos. Die EU kümmere sich um die Krümmung von Gurken. Aber die berühmte Gurkenverordnung wurde bereits 2009 abgeschafft.