Eintritt für Spaß

Eintritt beim Marktfest Gräfrath: Warum jetzt gezahlt werden muss

Seit fast 50 Jahren ist das Marktfest im Solinger Stadtteil Gräfrath ein fester Termin für viele Familien, Nachbarn und Freunde. Aber in diesem Jahr gibt es eine Überraschung: Wer das Fest besuchen will, muss jetzt Eintritt zahlen – zehn Euro pro Person. Der Grund dafür sind deutlich gestiegene Sicherheitsanforderungen.

Nach Messerangriff: Veranstalter müssen Sicherheitskonzept anpassen

Was bisher ein offenes Straßenfest war, wird 2025 erstmals umzäunt – mit Zugangskontrollen und einer Begrenzung auf 2.000 Besucher. Die neue Regelung ist eine Folge des Messerangriffs in Solingen im vergangenen Jahr, bei dem drei Menschen getötet wurden. Die Stadt stellt strengere Auflagen an große Veranstaltungen.

Helmut Schurr von der Arbeitsgemeinschaft Gräfrather Vereine erklärt: „Die Sicherheitskosten sind natürlich jetzt so hoch geworden, dass wir uns schweren Herzens entschlossen haben, aus dem bisher offenen Fest, wo man sich locker trifft, zu guter Musik und Livemusik auf der Bühne essen, trinken – alles das – Eintritt erheben müssen. Sonst schaffen wir das gar nicht mehr.“

Um die Anforderungen zu erfüllen, muss das Sicherheitspersonal verdoppelt werden – die Kosten dafür liegen laut Veranstaltern bei über 10.000 Euro.

Gemischte Reaktionen auf die neue Eintrittsregelung

Die Entscheidung sorgt für geteilte Meinungen bei den Besuchern. Einige zeigen Verständnis: „Klar ist zehn Euro viel, aber ich finde es richtig, weil natürlich muss die Sicherheit gewährleistet sein“, sagt eine Frau vor Ort. Eine andere Besucherin meint: „Ich würde es bezahlen. Ich finde es aber traurig, dass es ja notwendig ist.“ Und ein weiterer Gast sagt: „Wenn dadurch auch die Sicherheit mehr gewährleistet werden kann, dann finde ich das schon in Ordnung.“

Der Eintritt wird direkt vor Ort bezahlt. Im Preis enthalten ist ein Verzehrgutschein im Wert von vier Euro. Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre dürfen das Fest weiterhin kostenlos besuchen. Das Marktfest findet wie gewohnt im Mai statt – diesmal mit erhöhtem Aufwand, aber auch mit dem Ziel, die Tradition sicher weiterzuführen.