Tierischer UmzugEhrenamtliche retten Hunderte Tauben aus dem Essener Bernetunnel
Der Bernetunnel in der Essener Innenstadt wird saniert. Die Decke ist marode. Aber genau da leben hunderte Tauben. Rund 60 ehrenamtliche Tierschützer siedelten am Wochenende (02.08/03.08.) rund 500 Vögel um.
Taubenschlag steht direkt nebenan
Janina Tirtey ist ehrenamtlich dabei. Sie engagiert sich seit Jahren im Tierschutz. Im Tunnel fängt sie zahlreiche Tauben: „Sie sind hungrig und auf jeden Fall gestresst, weil hier auch viel Lärm und Hektik herrscht“, erklärt sie. „Deshalb müssen wir die Vögel so schnell wie möglich rausbekommen.“ Ihr neues Zuhause: Ein mobiler Taubenschlag, knapp 50 Meter entfernt. Wegen der Zustände im Tunnel tragen die Helfer Schutzanzüge: „Drin befindet sich sehr viel Taubenkot und gelbe Wolle, die in Kombination als kontaminierte Fläche gilt“.
Mehr Vögel als erwartet
Die Rettung läuft systematisch ab: Über eine Luke werden die Vögel nach draußen manövriert. Nach einem kurzen Gesundheitscheck finden die meisten ihr neues Zuhause im mobilen Taubenschlag. Überraschend hoch war die Zahl der geretteten Tiere – statt der erwarteten 300 waren es rund 500. Für die Stadt Essen ist diese Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlern ein Pilotprojekt. Die neue Behausung soll nicht nur den Tauben Schutz bieten, sondern auch die Population kontrollierbar machen und den Autoverkehr sicherer gestalten: „Aus städtischer Sicht sind die Tauben eine Gefahr für den Verkehr“, erklärt Kai Kraus vom Amt für Straßen und Verkehr der Stadt Essen. „Die Einflugschneisen sind gerade für große Fahrzeuge, wie Laster problematisch, weil die Vögel oft in einer Höhe fliegen, in der sie mit der Windschutzscheibe kollidieren können. Zudem bereitet der Taubenkot bei der Protected Bike Lane (geschützter Radweg) massive Probleme, nicht zuletzt wegen des Geruchs, der eine Belastung für die Verkehrsteilnehmer darstellt.“
Mehr Vögel als erwartet
Die Rettung läuft systematisch ab: Über eine Luke werden die Vögel nach draußen manövriert. Nach einem kurzen Gesundheitscheck finden die meisten ihr neues Zuhause im mobilen Taubenschlag. Überraschend hoch war die Zahl der geretteten Tiere – statt der erwarteten 300 waren es rund 500. Für die Stadt Essen ist diese Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlern ein Pilotprojekt. Die neue Behausung soll nicht nur den Tauben Schutz bieten, sondern auch die Population kontrollierbar machen und den Autoverkehr sicherer gestalten: „Aus städtischer Sicht sind die Tauben eine Gefahr für den Verkehr“, erklärt Kai Kraus vom Amt für Straßen und Verkehr der Stadt Essen. „Die Einflugschneisen sind gerade für große Fahrzeuge, wie Laster problematisch, weil die Vögel oft in einer Höhe fliegen, in der sie mit der Windschutzscheibe kollidieren können. Zudem bereitet der Taubenkot bei der Protected Bike Lane (geschützter Radweg) massive Probleme, nicht zuletzt wegen des Geruchs, der eine Belastung für die Verkehrsteilnehmer darstellt.“
Kosten trägt erstmal die Stadt
Die Stadt übernimmt die Kosten für die Anschaffung und den Betrieb des Taubenschlags im ersten Jahr – eine Summe im mittleren fünfstelligen Bereich. Die genauen Kosten verrät die Stadt Essen nicht. Wer die Finanzierung im zweiten Jahr übernimmt, ist noch offen.
Öffnung des Tunnels verzögert sich
Ursprünglich sollte der Tunnel bereits am Montagmorgen (04.08.) wieder freigegeben werden. Aber ein Teil der Decke ist noch nicht saniert. Er gehört der Deutschen Bahn. In diesem Bereich rechnen die Tierschützer mit weiteren Tauben und Jungvögeln. Ab Dienstagmorgen (05.08.) soll der Verkehr wieder fließen. Stadt und Tierfreunde hoffen, dass die Tauben ihr neues Zuhause akzeptieren – und nicht zurück in den Tunnel fliegen.