Preisschock beim FrühstückBrötchen in NRW immer teurer – so viel zahlen Kunden wirklich

Die Einbrecher bedienten sich in der Bäckerei. (Symbolbild)
Brötchen in NRW immer teurer – so viel zahlen Kunden wirklich
Jan Woitas/dpa
von Niklas Bönsch

Brötchen, Semmel, Wecken, Schrippe – egal wie es heißt, jeder wird es schonmal gegessen haben. Doch die Backwaren sind in den vergangenen Jahren teurer geworden: Von 2019 bis 2023 um 34,4 Prozent, so Zahlen des Statistischen Bundesamts. Und wie sieht es derzeit bei uns im Westen aus? Wir haben nachgehakt!

Zwischen Bäckerschlange und Brötchenfrust

Gerade am Wochenende ist das Bild vielerorts gleich: Vor Bäckereien bilden sich lange Schlangen. Der Brötchenkauf gehört für viele zum Ritual. Doch das Kleingebäck wird zum Luxusgut – der Preis steigt, die Geduld der Kunden sinkt.

In Köln zeigen sich viele genervt vom Anstieg und reagieren unterschiedlich. „Alle Preise sind gestiegen. Was will man da machen?“, sagt eine Passantin resigniert. Andere winken ab: „Ich esse keine Brötchen mehr. Nur noch geschnittenes Brot.“ Oder: „Brötchen sind so teuer geworden. Sehe ich nicht mehr ein!“

46 Cent für ein Brötchen – im Schnitt

RTL WEST hat den Test gemacht und in zwanzig Städten in Nordrhein-Westfalen stichprobenartig nachgehört. Der Durchschnittspreis für ein einfaches Bäckerbrötchen liegt demnach bei 46 Cent. Hier eine Übersicht aller Durchschnittspreise pro Stadt:

So viel Kosten die Brötchen im Westen
So viel Kosten die Brötchen im Westen
RTL WEST
  • Bottrop: 0,38 €

  • Düren: 0,40 €

  • Gronau: 0,40 €

  • Heinsberg: 0,44 €

  • Nettetal: 0,44 €

  • Hagen: 0,45 €

  • Kleve: 0,45 €

  • Menden: 0,45 €

  • Paderborn: 0,45 €

  • Bielefeld: 0,46 €

  • Bonn: 0,47 €

  • Kamen: 0,47 €

  • Köln: 0,47 €

  • Essen: 0,48 €

  • Gummersbach: 0,48 €

  • Meschede: 0,48 €

  • Borken: 0,49 €

  • Bad Oeynhausen: 0,50 €

  • Düsseldorf: 0,50 €

  • Münster: 0,53 €

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Warum der Preis kein reines Rechenbeispiel ist

In Düsseldorf kostet ein Brötchen bei Bäcker Jan Patrick Behmer 49 Cent. Für ihn ist klar: Die steigenden Preise haben Gründe – und nichts mit Abzocke zu tun. „Da arbeiten ganz viele Menschen dran, und diese Menschen verdienen auch gutes Geld hier bei uns“, sagt Behmer. Die gestiegenen Fixkosten seien ein wesentlicher Preistreiber – allen voran die Personalkosten. Im Gegensatz zum Discounter wird in seiner Bäckerei noch mit frischem Teig gearbeitet – nicht mit tiefgefrorenen Teiglingen aus dem Ausland. Auch das zahlt der Kunde mit: „Klasse statt Masse“ lautet hier das Motto – Mensch statt Maschine.

Wird’s noch teurer?

Mit mehr als 150 Mitarbeitenden ist Behmers Betrieb nicht klein. Sollte der Mindestlohn auf 15 Euro steigen, hätte das auch bei ihm Folgen. „Bei uns verdient keiner Mindestlohn, alle verdienen weit drüber. Trotzdem – wenn der Mindestlohn steigt, dann wird das gesamte Tarifgefüge entsprechend auch eins zu eins angepasst“, erklärt der Unternehmer. Unterm Strich würde das zehn Prozent Mehrkosten bedeuten. Eine Entwicklung, die sich wohl auch wieder im Brötchenpreis niederschlagen dürfte – mit ungewissem Ausgang. Ob sich die Kunden das dann noch schmecken lassen, bleibt abzuwarten.