Als Messdiener sexuell missbraucht

Bistum Essen auf 300.000 Euro Schmerzensgeld verklagt

Ein Priester soll einen damals 11-Jährigen sexuell missbraucht haben. Jetzt fordert das mutmaßliche Opfer Schmerzensgeld vom Bistum Essen. Am Freitag (04.04) trifft der Kläger zum ersten Mal seit 45 Jahren auf den Geistlichen.

Der Missbrauch hat das Leben von Wilfried Fesselmann zerstört

Er kämpft für Gerechtigkeit. Wilfried Fesselmann stellt sich der Öffentlichkeit vor dem Landgericht in Essen. Der heute 56-Jährige verklagt das Bistum Essen. Es geht um Schmerzensgeld in Höhe von 300.000 Euro. 1979, als damals 11-Jähriger, sei er von einem Kaplan sexuell missbraucht worden. Noch heute erinnert er sich ganz genau an den Tag im Haus des Geistlichen.

45.000 Euro Entschädigung hat Wilfried Fesselmann bereits vom Bistum Essen erhalten. Zu wenig, sagt er. Der Missbrauch habe sein Leben zerstört. Die Folgen, Alkoholsucht und Angststörungen.

Heute trifft er zum ersten Mal seit 45 Jahren vor Gericht auf den Mann, der ihn damals missbraucht haben soll. Der ehemalige Priester Peter H. ist als Zeuge geladen.

Die Tat ist bereits verjährt

Der damalige Priester Peter H. ist nicht angeklagt, der 77-Jährige wird nur als Zeuge gehört. Seine Tat ist verjährt. Trotzdem gesteht er heute vor Gericht gleich mehrere Fälle. Bei denen sei es zu Übergriffen auf Kinder gekommen. An Geschlechts oder Oralverkehr will er sich nicht mehr erinnern können.

Wilfried Fesselmann kämpft weiter für Gerechtigkeit und mehr Schmerzensgeld. Er weiß von 40 weiteren mutmaßlichen Opfern des Geistlichen. Ein Urteil gibt es frühesten Ende April.