Vom Landwirt zum Chef eines MillionenunternehmensBastelspielzeug „Playmais“ feiert 25-jähriges Jubiläum

Ein Mann aus Dorsten hatte vor 30 Jahren die Idee, Verpackungsmaterial aus Mais zu produzieren. Durch Zufall entstand daraus ein Kinderspielzeug. Dieses Jahr feiert es 25-jähriges Jubiläum.

Bastelsteine aus Dorsten

Er ist bunt, er ist klein und er ist aus Dorsten! Playmais. Also Spielmais. Aus den Teilen können Kinder ganz unterschiedliche Figuren bauen. Entstanden auf dem Bauernhof von Hubert Loick. Der hat damals alles auf eine Pflanze gesetzt, den Mais. Trotz verschiedener Rückschläge hat er immer an seine Idee geglaubt. Zusammen mit seiner Frau baut der Landwirt ein kleines Imperium auf. Den Erfolg verdankt er einem Erdnussflip.

Vom Erdnussflip zum Verpackungschip

Nach einem Herzinfarkt seines Vaters hat Hubert Loick mit gerade mal 16 den Hof seiner Eltern übernommen. Damals noch mit Tieren. Mit der Zeit wollte er mehr. Er beschäftigt sich vor allem mit nachwachsenden Rohstoffen. Auch mit Mais. Auf einer Party kam ihm dann die Idee, bei einer Tüte Erdnussflips. Der besteht aus Maisgrieß und hat eine ähnliche Form wie Verpackungsmaterial. Loick will beides kombinieren und einen Verpackungschip aus Mais herstellen. Also sagt der 62-Jährige Tschüss zur klassischen Landwirtschaft mit Vieh und Hallo zur Industrie. In Deutschland hatte er aber erst mal keine Abnehmer für sein Material. Fängt deswegen in England an. Schließlich schafft er es, seine Produktion nach Dorsten zu holen. Er bekommt Aufträge von unterschiedlichen Firmen, stellt das Material in verschiedensten Farben her.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Kinderspielzeug aus Mais

Eher zufällig wurde daraus dann ein Kinderspielzeug. Aus den Verpackungschips baut er immer wieder kleine Männchen. Und so entsteht die nächste Idee: Kinderspielzeug aus Mais. Dabei immer an seiner Seite: seine Frau Britta. Gemeinsam haben sie drei Kinder. Weil sich alles auf dem Hof abspielt, war es nicht immer leicht Privates und Berufliches zu trennen. Ein Spagat zwischen Familie und Unternehmen. Gemeinsam entwickelt das Ehepaar das Spielzeug weiter. Und hat so, viele Kinderzimmer bunter gemacht.

25-jähriges Jubiläum

Mittlerweile wird Playmais in 25 Länder verkauft. Der Jahresumsatz im vergangenen Jahr: 2,5 Mio Euro. Zum Gewinn wollen sie nichts sagen. Die Produktionshalle auf dem Hof reicht lang nicht mehr. Eine größere musste her. Dort werden die Verpackungschips und die Bastelsteine produziert und abgepackt. In unterschiedlichen Maschinen und mit verschiedenen Zutaten. Playmais besteht aus Maisgrieß, Lebensmittelfarbe, Wasser und einer geheimen Zutat. Das alles kommt in einen sogenannten Extruder. Mit Wärme und Druck wird die Masse verarbeitet. Mit den kleinen Teilen kann mit ein wenig Wasser unterschiedliche Figuren gebaut werden. Vergangenes Jahr hat Hubert Loick die Leitung des Unternehmens abgegeben. Sie ist aber in der Familie geblieben. Seine Frau Britta ist Geschäftsführerin von Playmais. In diesem Jahr feiert Playmais seinen 25ten Geburtstag. Ein Ende ist für das Ehepaar Loick lange nicht in Sicht. Die beiden haben noch einige Ideen. Mit ihrer Wunderpflanze. Dem Mais.