Hitzeschutzplan erregt Gemüter
Bald kein Bier und keine Bratwurst mehr im Sommer?
Ein neuer Hitzeschutzplan sorgt derzeit für aufgeheizte Gemüter: Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt für den Sommer auf „alkoholische Getränke“ zu verzichten und den Grill zu „vermeiden“.
Das Bundesgesundheitsministerium rund um Ministerin Nina Warken hat Empfehlungen für Hitzewellen veröffentlicht. Auf 13 Seiten werden zahlreiche Vorschläge formuliert, wie sich etwa Sportvereine bei hohen Temperaturen verhalten sollten. Darunter auch Vorschläge, wie etwa schattige Plätze zu suchen und ausreichend zu trinken. Aber eben auch: Auf Alkohol und Limonaden verzichten und heiße Grills zu meiden. Das stößt bei vielen auf Unmut: „Alkohol ist ja sowieso nur für Erwachsene und denen sollte man auch zutrauen, dass sie damit umgehen können“, sagt eine Bürgerin in Duisburg. „Die Entscheidung was ich trinke im Sommer, wenn‘s warm ist, die möchte ich lieber selber treffen“, sagt ein anderer Duisburger.
Risikogruppen schützen
Der Hitzeplan soll auch bestimmte Risikogruppen schützen: „Vulnerable Gruppen zum Beispiel ältere, chronisch Erkrankte, aber auch Schwangere sind zunehmend betroffen von Hitze. Zudem kann es natürlich auch das Aufkommen von Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern erhöhen“, sagt Henriette Neumeyer, stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Die FDP in NRW sieht die Freiheit, die der Sommer eigentlich mit sich bringt, in Gefahr. Durch den Vorschlag auf Bratwurst und Bier bei z.B. Vereinsfeiern zu verbringt, sieht sie die Finanzierung von Sportvereinen bedroht: „Es hat ja schon empfehlenden Charakter mit einem sehr sehr gehobenen Zeigefinger.“ Bei den Hitzeschutzplänen geht es auch um Empfehlungen für Apotheken und Arztpraxen oder Konzepte zum Schutz spezieller Risikogruppen. Laut Ministerium ist zudem auch eine Krisenübung mit Bund und Ländern geplant.