Müllberge in Essen
Anwohner wehren sich gegen Dreck im Wohnviertel
Müll, Elektroschrott und Dreck sorgen bei Bürgern im Essener Ostviertel dauerhaft für Ärger. Jetzt wollen sich die Anwohner wehren.
Mert Sezer stinkt’s gewaltig. Er wohnt seit zwanzig Jahren im Stadtteil Frillendorf in Essen. Müll, Dreck und Elektroschrott werden in einem Viertel immer häufiger einfach auf der Straße oder im Hinterhof entsorgt. Laut Nachbarn beginnt alles 2008. Da wurden mehrere Häuser auf der Vorrathstraße verkauft. Seitdem ziehen immer wieder Familien aus Bulgarien und Rumänien ein. Und die entsorgen angeblich alles, was sie nicht mehr brauchen, direkt vor der Haustür und im Hinterhof.
Bürgerverein fordert mehr Kontrollen
Die Problemhäuser haben verschiedene Eigentümer. Die fühlen sich offenbar nicht verantwortlich für den Müll auf ihrem Grundstück. Fordern per Aushang die Bewohner auf, den Müll zu entfernen. Weil das fast niemand macht, räumen die städtischen Entsorgungsbetriebe den Schrott dann weg. Die Kosten dafür werden laut Stadt dem Eigentümer in Rechnung gestellt. Die Entsorgung vor den Häusern übernimmt aber immer der Steuerzahler. In den Wohnungen hat es auch schon mehrfach Razzien gegeben. Schriftlich heißt es von der Stadt Essen: „Bereits an anderer Stelle hat die Stadt Essen in der Vergangenheit Problemimmobilien aufgekauft und auch Fördergelder des Landes NRW hierfür genutzt. Ein ähnliches Vorgehen ist hier auch beabsichtigt. Da es sich aber um verschiedene Eigentumsverhältnisse handelt, ist dies ein anhaltender Prozess.”
Damit sich was ändert, will sich jetzt ein Bürgerverein stärker einsetzen. Die Mitglieder fordern mehr Aufklärung und Kontrollen von der Stadt. Damit das Müll-Chaos in Essen-Frillendorf endlich ein Ende hat.