Träume kennen kein Alter

59-jährige Duisburgerin lebt für das Eislaufen

von Julian Schlauch

Für die Liebe zieht Elena Rickmann 2002 von Russland in den Pott, nach Duisburg. Hier gibt sie ihrem Lebenstraum eine zweite Chance. Seitdem hat sie 68 Mal den ersten Platz auf Meisterschaften belegt. Zuvor hatte sie zwanzig Jahre pausiert und ihren Traum schon für beerdigt geglaubt.

Auf dem Eis vergisst sie den Alltag

Eislaufen bedeutet für Elena Rickmann Leichtigkeit und Abschalten vom Alltag. Ihre Leidenschaft für das Schlittschuhlaufen beginnt schon früh. Im Fernsehen sieht sie als Kind den Profis zu, ahmt deren Bewegungen auf dem Fußboden zu Hause nach. Dort, wo sie damals lebt, dauert der Winter neun Monate. Das Eislaufen ist für Elena Rickmann also ein Weg, in der Tristesse Lebensfreude zu gewinnen.

Wenn der Traum ein Kampf ist

Elenas Mutter möchte ihre Leidenschaft unterdrücken. Sie verbrennt die selbstgebastelten Kostüme, versucht ihr das Eislaufen auszuprügeln. Doch Elena lässt sich davon nicht beeindrucken. Heimlich schleicht sie sich aus dem Fenster, schlüpft in ihre Schlittschuhe und fährt weiter. Heute ist ihre Mutter stolz auf sie und erkennt, was für ein Talent in ihrer Tochter steckt.

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Mit Disziplin zum Erfolg

Trotz Vollzeitjob findet Elena Rickmann noch Zeit zum Trainieren. Ihre Trainerin, die ehemalige Vize-Europameisterin im Eislauf, Marina Kielmann, schätzt den Ehrgeiz ihrer Schülerin. Sie sieht, wie Elena alles tut, um sich weiterzuentwickeln und immer wieder ein höheres Leistungsniveau zu erreichen.

Neuer Kino-Film zeigt ihre Geschichte

Aktuell zeigt sogar ein Kino-Film, wie mehrere ältere Eisläufer es nochmal wissen wollen. Titel: Ice Aged. Bedeutet so viel wie: Auf dem Eis gealtert. So wie Elena. Dort will die 59-jährige übrigens auch weiter altern. Sie möchte so lange auf dem Eis bleiben, bis es nicht mehr geht. Ihre Vorbilder sind diejenigen, die 20 Jahre älter sind als sie selbst.