Aus politischen Gründen!Riza Özen tödlich verunglückt – sein Sohn darf nicht zur Beerdigung
Ein Unfall, ein Abschied und ein Schmerz, der doppelt schwer wiegt.
Ismail Özen-Otto verliert seinen Vater bei einem tragischen Unfall – und darf ihm nicht den letzten Respekt erweisen.
Ein Leben endet auf der Straße
Es ist Samstagabend (16. November) im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Ein 78-jähriger Fußgänger überquert die Trommelstraße, als ihn ein Auto erfasst. Trotz sofortiger Reanimation stirbt der Mann später im Krankenhaus. Er war kein Unbekannter: Der Vater von Ismail Özen-Otto, Chef von „Universum Boxing” und Schwiegervater von Janina Özen-Otto, Erbin des Versandhaus-Imperiums Otto.
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„Ich verabschiede mich von meinem geliebten Vater mit Dankbarkeit und tiefer Trauer über die gemeinsamen Erinnerungen”, schreibt Özen-Otto auf Instagram. Doch sein Schmerz geht weit über den Verlust hinaus.
Politische Konsequenzen verhindern letzte Ehre
Der Vater soll auf eigenen Wunsch in seinem Geburtsort in der Türkei beigesetzt werden. Doch Özen-Otto darf nicht anreisen. Vor fünf Jahren wurde ihm der türkische Pass entzogen – „Weil ich mich für Demokratie und Menschenrechte eingesetzt habe”, erzählt er der Deutschen Presse-Agentur. Die fehlende Einbürgerung in Deutschland macht die Reise unmöglich. „Es ist nicht so einfach alles”, meint der Boxpromoter.
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Trauer und Zusammenhalt
Die Anteilnahme ist überwältigend. Zahlreiche Menschen drücken Ismail Özen-Otto ihr Mitgefühl aus – ein Trost in dieser schweren Zeit. „Es ist eine sehr, sehr große Hilfe für mich”, sagt er. Um seinen Vater auch in Hamburg zu ehren, ist eine Trauerfeier 40 Tage nach seinem Tod geplant.
Während die Polizei weiterhin nach Zeugen für den Unfall sucht, bleibt für Özen-Otto nur eines: die Erinnerungen an einen Vater, den er nun aus der Ferne verabschieden muss. (nha, mit dpa)
