Kater leidet an EpilepsieIn verdreckter Box ausgesetzt! Tiny Tim wartet seit Weihnachten auf ein Wunder

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An Weihnachten ließen sie ihn zurück.
Tierheim Henstedt-Ulzburg

Tiny Tim leidet unter krampfartigen Anfällen!
An Weihnachten entdecken Passanten den verstörten Kater in einer Box und bringen ihn ins Tierheim. Schnell stellt sich heraus, dass er nicht nur fast taub und blind ist, sondern zudem an Epilepsie leidet. Nun sucht das Tierheim Henstedt-Ulzburg eine liebevolle Pflegestelle für den tapferen Vierbeiner!

Abgemagert und allein

Ausgerechnet an Weihnachten sitzt der abgemagerte Kater, völlig vollgekotet und allein, in einer abgeschlossenen Transportbox in der Nähe des Bahnhofs in Kaltenkirchen. Als er ins Tierheim Henstedt-Ulzburg gebracht wird, sehen die Tierpfleger ihn als kleines Weihnachtswunder und taufen ihn nach dem Weihnachtselfen: Tiny Tim. „Er war so klein und abgemagert, nur noch ein Strich in der Landschaft, so kamen wir auf den Namen“, erinnert sich Sarina Pollmächer, die Leitung der Katzenstation.

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Schnell stellt sich heraus: Tiny Tim geht es noch schlechter als zunächst angenommen. Am Neujahrstag macht Pollmächer eine erschreckende Beobachtung, als der kleine Kater im Tierheim auf einmal nervös in seiner Box hin und her läuft, plötzlich auf die Seite fällt und unkontrolliert zu zucken beginnt. Sofort legt sie Decken um ihn herum, um ihn zu schützen. „Das war schon schlimm anzusehen. Wir vermuten, dass seine Besitzer ihn wegen dieser Anfälle in der Transportbox ausgesetzt haben.“ Beim Tierarzt stellt sich heraus: Der ungefähr ein Jahr alte Kater hat Epilepsie.

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Er will mehr als nur eine Zwischenlösung

Trotz seines schlimmen Schicksals hat Tiny Tim den Glauben an die Menschen wohl noch nicht verloren. „Er ist total sanft und lieb und schmust gern. Außer, man manipuliert ihn und will ihn baden oder zum Tierarzt bringen, das findet er nicht so witzig“, erklärt die Leiterin der Katzenstation. Mittlerweile ist der getigerte Kater mit weißer Brust medikamentös eingestellt, seine epileptischen Anfälle sind weniger geworden.

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Zurzeit ist er bei seiner Tierärztin untergekommen. „Es ist dort einfach gemütlicher für ihn. Hier im Tierheim war es zu stressig mit den anderen Tieren“, erläutert Pollmächer. Stress würde seine Anfälle verschlimmern. Aber die Unterbringung bei der Tierärztin ist nur eine Zwischenlösung. Tiny Tim sucht eine Pflegestelle, die ihm ein richtiges Zuhause bietet.

Er liebt die frische Luft

„Ich wünsche mir für Tiny Tim Menschen, die viel Zeit für ihn haben, sich vielleicht schon mit Epilepsie auskennen und ihm ein schönes Zuhause bieten können, in dem er so sein kann, wie er ist“, sagt die Tierpflegerin. Außerdem wäre ein Haushalt ideal, in dem größtenteils jemand zu Hause ist, um den Kater im Blick zu behalten und im Falle eines Anfalls reagieren zu können. „Wenn er einen Anfall hat, darf man ihn nicht anfassen. Man sollte Decken um ihn herum legen und unbedingt aufzeichnen, wie lange ein Anfall dauert, damit das beim Tierarzt dokumentiert und beobachtet werden kann“, erklärt Pollmächer.

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Nicht nur deshalb sollte seine neue Pflegestelle bestenfalls in der Nähe des Tierheims, im Kreis Bad Segeberg in Schleswig-Holstein, sein. Denn das Tierheim kümmert sich um alle seine Behandlungen. Freigang sollte Tiny Tim nicht bekommen. Eine eingezäunte Terrasse oder ein Balkon wären allerdings schön. „Er liebt es, an der frischen Luft zu sein. Aber wenn er zu schnell läuft, stößt er sich aufgrund seiner Blindheit auch mal“, erläutert die Tierpflegerin. Wer sich vorstellen kann, den liebevollen Kater bei sich aufzunehmen, wird gebeten, sich beim Tierheim Henstedt-Ulzburg zu melden.