Küstenländer schließen sich zusammenBedrohung aus der Luft! Norddeutschland will sich gegen Drohnenangriffe rüsten

Drohnensichtung!
Diese Meldung gab es in den letzten Monaten immer wieder an Flughäfen, auch bei uns in Norddeutschland. Zuletzt wurde der Flugverkehr am Flughafen Hannover beeinträchtigt. Jetzt haben sich die Innenminister und -senatoren der fünf norddeutschen Bundesländer beraten.
Norddeutsche Drohnenabwehr
Am Freitag (7. November) trafen sich in Hamburg die Innenminister und Innensenatoren von Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen gemeinsam mit Vertretern der Bundeswehr, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihr Ziel: besserer Schutz vor gefährlichen Drohnenflügen. „Norddeutsches Kompetenzcluster Drohnenabwehr” heißt der Zusammenschluss gegen unbekannte Flugobjekte. In diesem wollen alle fünf Bundesländer zusammenarbeiten.
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Handlungsbedarf bei Drohnensicherheit
Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) macht deutlich, dass es dafür zunächst genaue Abstimmungsarbeit braucht: „Wir wissen, dass wir dort die gebündelte Kompetenz aller Sicherheitsbehörden der Bundeswehr brauchen, aber eben auch von Partnern aus der Wissenschaft, aus der Wirtschaft bis hin zu Rechtsexperten. Alle die sind hier. Es ist die größte Zusammenkunft dieser Art, was die Expertise im Bereich Drohnen überhaupt angeht.”

Immer mehr Sichtungen – auch über Flughäfen
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) warnt vor der wachsenden Zahl von Vorfällen. In Niedersachsen habe es in diesem Jahr bereits doppelt so viele Drohnensichtungen gegeben wie im gesamten Vorjahr. Besonders kritisch seien Sichtungen über sensibler Infrastruktur. Das können beispielsweise Flughäfen, Häfen oder Industrieanlagen und Militärgelände sein. Sie sind für Spionage-Drohnen ein potentiell interessantes Ziel und deshalb auch besonders schützenswert.
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Spionage oder privater Drohnen-Pilot?
Allerdings ist nicht jede Drohne auch gleich ein Spionageangriff, weiß Militärexperte Ralph Thiele: „Wir müssen tatsächlich immer in jedes Detail gucken. Generell können wir davon ausgehen, dass bislang die Mehrzahl solcher Drohnenaktivitäten nicht unbedingt von Russland stammen müssen, sondern eben von privaten Akteuren.”
Oft braucht es aber Monate, um Drohnensichtungen zu untersuchen. Künftig sollen bestenfalls nur Minuten vergehen, bis im Norden Maßnahmen gegen Drohnen ergriffen werden. Die Bundeswehr könnte dabei den verschiedenen Landesbehörden behilflich sein. Mit dem Kompetenzcluster wollen die fünf Länder jetzt Informationen schneller austauschen, Abwehrsysteme koordinieren und gemeinsame Trainingsformate entwickeln. Ein wichtiger Meilenstein in der Drohnenabwehr für Norddeutschland!
Verwendete Quellen: dpa, eigene RTL-Recherche




