Fiese Parkservice-Masche

Nach dem Urlaub hat Rudolf Meyer plötzlich 2.700 Kilometer mehr auf dem Tacho!

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Rudolf Meyer wird in Zukunft beim Parkservice noch aufmerksamer sein
von Katrin von Danwitz, Cord Eickhoff und Christo Tatje

Das ist echt mal dreist!
Ein Mann fliegt in den Urlaub, gibt sein Auto am Frankfurter Flughafen bei einem Parkservice ab. Als er nach drei Wochen zurückkommt, stellt er fest, dass sein Auto in der Zwischenzeit fast 2.700 Kilometer zurückgelegt hat. Wir haben mit ehemaligen Mitarbeitern über die fiese Masche gesprochen, die dahintersteckt. Denn kurz vor den Herbstferien soll euch das natürlich nicht passieren.

Ehefrau des Opfers riecht den Braten: „Hier wurde geraucht”

Als Rudolf Meyer aus Rotenburg (Niedersachsen) sein Auto nach drei Wochen Urlaub in Thailand am Flughafen abholt, beschleicht ihn schon nach wenigen Kilometern auf dem Heimweg ein komisches Gefühl. „Meine Frau hat eine feine Nase, sie hat gesagt, dass im Auto geraucht wurde, was wir sonst nie machen. Und [...] es hat im Auto gestunken, also da nimmt es jemand mit der Körperhygiene nicht so genau.”

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Der 68-Jährige schaut auf den Tacho. Denn den hatte er vor der Übergabe an den Parkservice noch schnell mit dem Handy fotografiert. Und der Tacho zeigt tatsächlich knapp 2.700 gefahrene Kilometer mehr an. Sofort rufen er und seine Frau bei der Firma an. „Aber da ging niemand ans Telefon, es war niemand zu erreichen, auch die ganze Zeit danach nicht“, erzählt der Rentner.

Eure Erfahrungen interessieren uns!

Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

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Ehemalige Mitarbeiter packen aus

Der Geschäftsführer der Firma, Frank B., entschuldigt sich zwar später per E-Mail bei Rudolf Meyer und spricht von einer Sicherheitslücke, die er nun geschlossen habe. Gleichzeitig ermahnt er den Rentner, seinen Unmut nicht öffentlich kundzutun. Schlechte Bewertungen seiner Firma häufen sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Netz.

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Wir nehmen uns dieses Falles an. Die Firma von Frank B. wirbt auf ihrer Homepage mit einer Tiefgarage und Videoüberwachung rund um die Uhr. Man kann sein Auto direkt am Flughafen an einen Mitarbeiter übergeben und bekommt es nach dem Urlaub oder der Geschäftsreise auch wieder zurück. Aber was passiert in der Zwischenzeit?

Wir fahren zur offiziellen Geschäftsstelle des Unternehmens. Hier finden wir Autos aus dem ganzen Bundesgebiet, einfach auf dem Seitenstreifen abgestellt: viele bereits mit Knöllchen. Wir machen zwei ehemalige Mitarbeiter ausfindig, die vor unserer Kamera auspacken. Sie erzählen uns, dass es noch mehrere schwarze Schafe gebe und berichten davon, dass teils gesagt werde, man bringe die Autos in eine Tiefgarage, die gar nicht existiert. Noch dreister: Es werde sogar mit den Autos der Kunden privat gefahren, etwa „nach Hause, zum einkaufen“. RTL hat versucht, den Betreiber für eine Stellungnahme zu erreichen. Bislang gab es keine Antwort.

Die Moral von der Geschichte? Nicht so schnell den Autoschlüssel aus der Hand geben. Denn sonst kann es wirklich teuer werden. (ija)