Regen oder Sonnenschein?Wetterstationen im RTL-Test - welche Modelle zuverlässig messen

Kommt der Regen erst NACH dem lang vorbereiteten Grillabend oder werden doch alle nass?
Wer das Wetter im Blick behalten will, verlässt sich am besten nicht nur auf die Standard-App. Moderne Wetterstationen für zu Hause versprechen präzise Messwerte, Prognosen in Echtzeit und smarte Funktionen, und das direkt vom eigenen Balkon oder Garten aus. Doch wie gut sind die Geräte wirklich? Und warum lohnt sich auch ein Hygrometer nur für den Innenbereich? Ich habe fünf Modelle getestet - vom günstigen Einsteigergerät hin bis zur vernetzten Profi-Station. Welche Wetterstation misst zuverlässig? Hier erfahrt ihr es.
Ecowitt, SwitchBot & Co. - diese Wetterstationen habe ich getestet
Fünf Modelle habe ich in meiner Wohnung und auf meinem Balkon eingerichtet - von günstigen Indoor-Messgeräten bis hin zur teuren Profi-Version.
SwitchBot Bluetooth Wetterstation Funk mit Außensensor IP65 - 44,99 Euro (UVP)*
BALDR Wetterstation Funk mit Außensensor - 39,99 Euro (UVP)*
So habe ich getestet
Ich habe alle Wetterstationen eingerichtet, mir (wenn nötig) die Apps aufs Smartphone geladen, sie mit meinem WLAN verbunden und die Indoor- und Outdoor-Geräte nebeneinander gelegt. So müssten - in der Theorie - alle Geräte dieselben Ergebnisse anzeigen. Welche Wetterstation lässt sich am schnellsten und einfachsten testen, welche liefert mir die meisten Infos? Und welches Modell kommt mit besonderen Features, wie zum Beispiel einer Smart-Home-Kompatibilität?
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Checkliste für Wetterstationen: Worauf ihr beim Kauf achten solltet
Was ist der Zweck? Für Gärtner oder Bauern lohnt sich ein teures Gerät. Im Alltag sind Nutzer aber auch mit kompakten Modellen ohne aufwendige Installation gut bedient.
Analog oder digital? Für eine kurze Auskunft über Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit reicht ein analoges Modell. Digitale Stationen liefern aber viel genauere Vorhersagen. Wichtiges Merkmal: Für die besten Prognosen sind kurze Intervalle der Aktualisierungen notwendig!
Außensensor? Neben der Innentemperatur könnt ihr bei einem Außensensor auch die Temperatur außerhalb der eigenen vier Wände checken. Alternativ: Funkwetterstationen erhalten die Daten kabellos und sind somit einfacher zu händeln. Kabellose Außensensoren haben verschiedene Reichweiten: 100 Meter reichen in der Regel aus.
Weniger ist oft mehr! Farbdisplay, Sensoren für Bodenfeuchtigkeit oder Blitzdetektoren? Fragt euch, welche Funktionen ihr wirklich braucht – alles andere zieht nur unnötig Akku. Mit diversen Extrasensoren könnt ihr eine Basis-Station auch im Nachhinein noch aufrüsten.
Wetterstation mit Außensensor: SwitchBot überzeugt mit leichter Einrichtung und Smart-Home-Feature
Die SwitchBot Bluetooth Wetterstation überzeugt in allen Testbereichen! Das Hauptgerät benötigt Batterien, die im Lieferumfang enthalten sind. Nach der Entfernung des Sicherheitsbands springt die Wetterstation sofort an. Auch der Außensensor enthält bereits die benötigten Batterien. Mit der zugehörigen App lassen sich beide Geräte in Sekunden koppeln und zeigen mir die Daten zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit auf dem Handy an. So kann ich detaillierte Schwankungen innerhalb einer Stunde erkennen und sogar den Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresverlauf sehen.

In der App kann man Idealwerte angeben. Das Gerät warnt, wenn diese über-/unterschritten werden. Außerdem trifft es anhand der gemessenen Daten eine Wettervorhersage. Besonders begeistert hat mich das Smart-Home-Feature, die Wetterstation lässt sich mit allen großen Anbietern koppeln. So kann zum Beispiel automatisch das Klimagerät gestartet werden, wenn es drinnen zu warm wird. Auch ein Luftbefeuchter kann mit dem SwitchBot gekoppelt werden. Wie bei allen Smart-Home-Netzen heißt das aber auch: Man benötigt den dazugehörigen SwitchBot Hub.
ThermoPro TP 350 für Drinnen top
Auch das ThermoPro Hygrometer kommt mit einer passenden App. Es koppelt sich über Bluetooth mit dem Handy und soll bis auf 80 Metern Entfernung funktionieren. Die Einrichtung ist super einfach. Das Gerät ist nur für Innenräume gedacht. Hier zeigt die Comfort-Skala ausschließlich an, wie hoch die Luftfeuchtigkeit im Raum ist. Ab 70 Prozent droht Schimmelbildung - doch mit diesem Hygrometer hat man diese Werte immer im Blick. Die entsprechenden Batterien sind im Lieferumfang enthalten.

Auch die App zeigt mir sowohl die Raumtemperatur als auch die Luftfeuchtigkeit und sogar eine Comfort-Skala an. So sehe ich immer auf einen Blick, wie weit ich von meinen voreingestellten Idealwerten entfernt bin. Wer also nur seinen Raumdaten Indoor messen möchte, für den ist der ThermoPro eine gute Option.
Noklead Thermo-Hygrometer kommt ohne App aus
Auch das Gerät von Noklead misst nur im Innenraum. Es zeigt die Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und hat ebenfalls eine Comfort-Anzeige. Die Knopfbatterie ist im Lieferumfang enthalten. Man kann es hinlegen, mit einem eingebauten Ständer aufstellen oder es mit dem mitgelieferten Magneten beispielsweise am Kühlschrank befestigen. Einfach auspacken, Batterie einsetzen und fertig!

Dank seines modernen Designs in Holzoptik ist dieses Gerät für mich das schönste unter den getesteten Produkten. Wer keine App braucht, hat mit dem Noklead ein schönes Hygrometer für zu Hause.
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BALDR Funk-Wetterstation inkl. Wecker und Außensensor
Dieses Produkt hat einen Außensensor im Lieferumfang dabei. Auf dem Display lassen sich einfach Temperatur und Luftfeuchtigkeit für drinnen und draußen ablesen. Daneben gibt es auf dem Bildschirm eine Wettervorhersage für die nächsten zwölf bis 24 Stunden. Datum und Uhrzeit sollen automatisch per Funkuhr abgerufen werden können - das klappt bei mir leider nicht. Ich muss in der Bedienungsanleitung nachschlagen, um zu erfahren, wie ich die Daten manuell eingeben kann.

Die Wetterstation hat eine Weckfunktion mit Schlummertaste, kann also super auf dem Nachttisch ihren Platz finden. Ich persönlich brauche dieses Feature aber nicht. Die fünf benötigten Batterien sind nicht im Lieferumfang enthalten - dafür gibt es einen Punktabzug.
Ecowitt: Profi-Wetterstation mit einigen Mängeln
Außer Frage steht: Dieses Gerät kostet mich einige Nerven. Nicht nur, dass auch hier wieder keine Batterien (mindestens zwei sind für den Außensensor erforderlich) enthalten sind, auch lässt sich das eigentliche Messgerät nur schwer zusammenbauen. Manche Schrauben lassen sich einfach nicht festziehen, was besonders beim Windmesser sehr ärgerlich ist, weil er so bei starken Böen schnell mal fliegen geht. Auch eine Stange, auf der das Messgerät montiert werden könnte, ist nicht in der Lieferung enthalten. Das Display finde ich ebenfalls nicht so gelungen: Es spiegelt sehr, was bei Sonnenlicht das Ablesen der Werte erschwert. Zu all diesen Punkten habe ich den Hersteller Ecowitt um Stellungnahme gebeten. Sie schreiben mir, dass es sich bei dem Windmesser um einen einzelnen Herstellungsfehler handeln könne und sie mir einen neuen zuschicken würden. Das Display sei in einem neueren Modell optimiert worden und dort werde auch eine Montage-Stange mitgeliefert.

Ansonsten bietet dieses Gerät jede Menge Daten, die sich echte Wetterfrösche wünschen dürften: relative Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Niederschlag, UV-Index, Sonneneinstrahlung, atmosphärischer Druck, Windgeschwindigkeit und -richtung. Auch dieses Modell lässt sich mit einer App koppeln. Die Einrichtung ist aber nicht ganz ohne: Ich muss entsprechende Einstellungen bei meinem WLAN-Router ändern, damit das Gerät überhaupt eine Verbindung aufbauen kann.
Mein Fazit nach dem Wetterstationen-Test
Dieser Test zeigt deutlich: Teuer muss nicht immer besser sein. Klar, der Ecowitt kommt mit deutlich mehr Messfunktionen, aber ich persönlich brauche diese ganzen Werte nicht. Da greife ich lieber zum SwitchBot, der sich in Windeseile mit der App verbinden lässt und mit dem ich so die wichtigsten Daten direkt auf meinem Smartphone ablesen kann. Wer keine App braucht, der hat mit Noklead eine optisch schöne Alternative.
Was mir in meinem Test auffällt: Die Geräte stehen/liegen alle nebeneinander - zeigen aber teils sehr unterschiedliche Messwerte an.
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