Bekannte Marken betroffenSchadstoffe in Unterwäsche gefunden! Was Kunden wissen sollten

Das ging in die Hose!
Ein österreichisches Verbrauchermagazin hat Unterhosen auf Schadstoffe getestet. Viele davon sind von bekannten Marken, die auch in Deutschland verkauft werden. In jeder dritten Unterhose wurden gefährliche Schadstoffe festgestellt. Wir sagen euch, welche Marken betroffen sind und wie ihr euch schützen könnt.
Was wurde gefunden?
Das Verbrauchermagazin Konsument hat 71 Modelle getestet. In 26 davon wurde Biphenol A festgestellt. In sieben davon in so hohen Mengen, dass das Magazin vom Kauf abrät.
Bisphenol A ist eines der bekanntesten Umwelthormone – also eine chemische Substanz, die wie ein Hormon wirken kann. Zu viel davon im Körper kann zu Stoffwechselstörungen führen, was wiederum Übergewicht oder Fettleibigkeit hervorrufen oder die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Die chemische Substanz steht außerdem im Verdacht hormonabhängige Krebserkrankungen auszulösen, wie Brust-, Hoden- und Prostatakrebs.
„Bestimmte Bisphenole in Unterwäsche sind aus unserer Sicht problematisch”, schreibt Konsument, „weil sie in den Schweiß übergehen können und mit hoher Wahrscheinlichkeit durch die Haut in den Körper aufgenommen werden.”
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Egal ob teure Marken- oder billige Discounterware
Laut Konsument sei nicht der Preis der Unterhosen entscheidend. Denn die Preise der stark belasteten Modelle reichen von vier Euro bis knapp 27 Euro.
Entscheidend sei das Material. Produkte aus synthetischem Material, vor allem aus Polyamid, seien im Test besonders stark belastet gewesen. „Produkte aus Baumwolle sind dagegen häufig frei von den Chemikalien beziehungsweise deutlich geringer belastet”, so das Verbrauchermagazin. „Von den 45 nur gering oder gar nicht mit Bisphenolen belasteten Modellen”, schreibt Stiftung Warentest, „hatten 37 einen Baumwollanteil von mindestens 90 Prozent.”
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Diese Unterwäsche-Modelle sind besonders stark belastet
Konsum hat viele Produkte großer Modeketten getestet. Die Tester nennen unter anderem C&A, H&M, Zara und Hunkemöller. Genauso wie bekannte Marken, wie Calvin Klein, Intimissimi oder Triumph und Produkte aus Online-Shops wie Shein oder Wish.
Sieben Modelle waren im Test stark oder mit besonders problematischen Bisphenolen belastet. Das Auffällige: Alle davon sind „Seamless”-Modelle, das bedeutet, sie haben keine Nähte, sind sehr elastisch und ausschließlich aus synthetischem Material hergestellt.
Modelle für Damen
Hunkemöller Invisible Short Basic
Sloggi-Triumph Zero Microfiber Invisible Unterclothes
Huber Micro Bonded Rio Slip Hautnah
Skin for you by Skiny Damen Rio Slip DP
Skiny Micro Essential Panty
Modelle für Mädchen: Ernsting’s Family 3 Mädchen Slips in Seamless-Qualität
Modelle für Herren: C&A 2x Trunk Seamless Flex on the go
Tipps für Verbraucher
Verbraucher sollten beim Unterhosen-Kauf auf den Stoff achten. Das rät Stiftung Warentest. Das heißt: „Vor allem Baumwollprodukte oder Unterwäsche mit geringem Synthetik-Anteil kaufen.” Je höher der Kunstfaser-Anteil, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit, dass sie Schadstoffe enthalte.
Außerdem sollten wir die Unterwäsche regelmäßig bei 60 Grad waschen. Auch schon bevor wir sie zum ersten Mal tragen. Bereits ein Waschgang entferne 75 Prozent der Chemikalien, so Stiftung Warentest. (sli)