Die Folgen der neuen VerordnungSo viel teurer sind Tierarztkosten die letzten Jahre geworden

Tierbesitzer müssen beim Tierarzt tiefer in die Tasche greifen.
Im Jahr 2022 wurde die Gebührenordnung für Tierärzte erneuert – seitdem sind die Besuche beim Tierarzt deutlich teurer geworden. Egal ob Hund, Katze oder Pferd: In diesem Artikel klären wir darüber auf, wie stark die Tierarztkosten gestiegen sind, woran das liegt und was ihr tun könnt, um euch und eure Lieblinge abzusichern.
Warum sind Tierärzte alle teurer geworden?
Im Jahr 2022 trat eine neue Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) in Kraft, die die zuvor geltende Fassung von 1999 abgelöst hat. Ja, ihr lest richtig: Es hat ganze 23 Jahre gedauert, bis das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine neue Verordnung initiiert hat, um „weiterhin eine flächendeckende Versorgung von Tieren [zu] ermöglichen und die Attraktivität der Arbeit in einer Tierarztpraxis [zu] erhöhen“. Die GOT listet fast alle tierärztlichen Leistungen auf und bildet somit die Grundlage für die Preisgestaltung in der Branche.
Wie viel teurer ist ein Tierarztbesuch jetzt?
Die neuen Gebühren basieren auf einer wissenschaftlichen Studie, die zwischen 2020 und 2021 durchgeführt wurde. Dabei wurden Praxisinhaber befragt, Interviews mit Fachleuten geführt und Stellungsnahmen von Verbänden berücksichtig. Im Durchschnitt erhöhten sich die Gebühren laut BMEL um circa 20 bis 25 Prozent. Ein Blick in die GOT verrät: Eine allgemeine Untersuchung eines Hundes kostete vorher 13 Euro, während sie nun zwischen 23,62 und 70,86 Euro liegt. Bei Katzen ist es ähnlich: Ihre allgemeine Untersuchung war früher mit 8,98 Euro deutlich günstiger, kostet jetzt jedoch ebenfalls zwischen 23,62 und 70,86 Euro. Damit kosten Katzenbehandlungen nun genau so viel wie die von Hunden.
Damit reagiert die neue GOT nicht nur auf gestiegene Betriebskosten, sondern versucht auch, den Herausforderungen der modernen Tiermedizin gerecht zu werden. Die Anpassung der Gebührenordnung soll letztlich dazu beitragen, dass Tierarztpraxen weiterhin qualitativ hochwertige Dienstleistungen anbieten können und gleichzeitig ein attraktives Arbeitsumfeld für Fachkräfte schaffen.
Mit einer privaten Tierversicherung absichern
Die Vorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes Landesverband Saarland Beatrice Speicher Spengler berichtete im Gespräch mit SR, dass der Notfallfonds im Saarland im Jahr 2024 fast jede Woche Hilferufe erhielt, weil Tierbesitzer die Tierarztkosten nicht mehr bezahlen können. Diese Situation verdeutlicht, wie wichtig es ist, euch finanziell abzusichern, wenn es um die Gesundheit eurer Haustiere geht.
Um nicht allein auf diesen hohen Kosten sitzen zu bleiben, empfiehlt es sich, eine private Tierkrankenversicherung wie bei der DA direkt* abzuschließen. Sowohl der Tierschutzbund als auch die Tierärztekammer raten Tierhaltern dazu, eine solche Versicherung in Betracht zu ziehen. Allerdings lässt sich nicht pauschal sagen, welche Versicherung die richtige für euch und euer Haustier ist. Es ist wichtig, die Bedingungen und das Kleingedruckte sorgfältig zu lesen und verschiedene Versicherungen zu vergleichen, um die beste Option für eure individuellen Bedürfnisse zu finden. Alternativ könnt ihr auch regelmäßig selbst Geld beiseitelegen, um im Fall der Fälle ein finanzielles Polster zu haben.
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Lese-Tipp: Ist es sinnvoll, eine Tierkrankenversicherung abzuschließen?
Vorher überlegen: Könnt ihr euch ein Tier leisten?
Die neue Gebührenordnung für Tierärzte hat dazu geführt, dass die Tierarztkosten in den letzten Jahren um durchschnittlich 20 bis 25 Prozent gestiegen sind. Bevor ein Tier bei euch einziehen darf, solltet ihr euch also Gedanken darüber machen, ob ihr es euch wirklich leisten könnt. Neben Futter und dem alltäglichen Bedarf kann zum Beispiel auch mal eine große, teure Operation anfallen. Eine private Tierkrankenversicherung kann eine Hilfe sein, ist aber nicht für jeden die beste Lösung.
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