Forscher alarmiert – was Eltern wissen sollten

Mädchen immer früher in der Pubertät! Versteckt sich die Ursache im Kosmetikschrank?

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Mädchen kommen heute früher in die Pubertät. Ein Grund dafür könnte in Kosmetikartikeln liegen
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von Larissa Königs

Früher in die Pubertät wegen Parfum und Creme?
Das könnte tatsächlich sein, wenn es nach einer neuen US-Studie geht. Die Forscher untersuchten in diesem Zusammenhang, warum Mädchen heute immer früher in die Pubertät kommen – eine Entwicklung, die das Risiko für gefährliche Erkrankungen erhöhen kann. Das alarmierende Ergebnis: Die Ursache könnte sich in unseren Kosmetikschränken befinden ...

Immer mehr Mädchen kommen früh in die Pubertät

Mit 13 oder 14 in die Pubertät kommen? Bei vielen Mädchen weltweit ist das nicht mehr so. Es gäbe „einen alarmierenden Trend zur Frühpubertät bei Mädchen“, schreiben Wissenschaftler einer aktuellen US-Studie. Das Problem: Diese Entwicklung kann diverse Krankheiten begünstigen, darunter Übergewicht, Diabetes, Brustkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder psychosoziale Krankheiten.

Konkret untersucht wurde im Rahmen der Studie der Einfluss von Chemikalien in unserer Umwelt. Tatsächlich wurden dabei gleich „mehrere Substanzen identifiziert, die möglicherweise zu einer frühen Pubertät bei Mädchen beitragen“, so die Studienautorin Natalie Shaw.

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Beeinflusst die Hormone! Duftstoff kann zu einer früheren Pubertät führen

Einer dieser Stoffe ist Moschus Ambrette. Noch nie gehört? Hierbei handelt es sich um einen Duftstoff, den auch ihr eventuell schon einmal am Körper hattet. Er kann zum Beispiel in Waschmitteln, Cremes und vor allem Parfüms enthalten sein. Dem Forschungsteam zufolge ist Moschus Ambrette besorgniserregender als andere Stoffe, weil es vermutlich die Blut-Hirn-Schranke passieren kann. Darauf deuten weitere Studien hin.

In der Studie zeigte sich, dass Moschus Ambrette sogenannte „Schlüsselrezeptoren” im Gehirn anregte, genauer gesagt im Hypothalamus. Dieser Bereich im Hirn beeinflusst unter anderem unser Gefühls- und Sexualverhalten. Man habe anhand der Studie feststellen können, dass Moschus Ambrette dazu führen würde, dass die sogenannte „Fortpflanzungsachse bei Kindern vorzeitig aktiviert“ werde.

Heißt: Mädchen können früher in die Pubertät kommen.

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Moschus Ambrette sei „besorgniserregend”: Worauf sollten Eltern jetzt achten?

Stellt sich die Frage: Wie kann ich verhindern, dass meine Kinder mit entsprechenden Produkten in Kontakt kommen? Zunächst einmal beruhigt die Tatsache, dass der Duftstoff in Europa in Kosmetik gar nicht erlaubt ist. Laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ist Moschus Ambrette aufgrund der Kosmetikverordnung verboten.

In den USA hingegen, wo die Studie durchgeführt wurde, sei der Stoff dem Bericht zufolge noch in Produkten zu finden. Eltern, deren Kinder vermeintliche Trend-Produkte aus dem Internet bestellen, sollten deswegen genau auf die Inhaltsstoffe achten - vor allem dann, wenn die Produkte in Form von Cremes, Tinkturen oder Parfums täglich auf die Haut aufgetragen werden.

Final bewiesen ist ein tatsächlicher Zusammenhang zwischen dem Duftstoff und dem verfrühten Eintreten der Pubertät bislang nicht. Die Studienautoren betonen selbst, dass „weitere Forschungen erforderlich” seien. Eltern sollten aber trotzdem besser zwei Mal hingucken, welche Kosmetika ihre Töchter täglich verwenden.