Mit Karte, bitteWeihnachtsmarkt verbietet Barzahlung – sogar Strafen drohen!

Keinen Cent in bar!
So lautet die neue Regel auf einem der beliebtesten Weihnachtsmärkte in der Schweiz. Wer seinen Glühwein noch mit Bargeld bezahlen will, geht leer aus. Händler und Besucher sind fassungslos.
Bargeld ist verboten – Strafe für Händler
Ab dem 20. November dürfen Besucher des Weihnachtsmarktes „Polarzauber” am Züricher Hauptbahnhof ihren Lebkuchen, Bratwurst oder gebrannte Mandeln nur noch mit Karte oder via mobilem Bezahlsystem wie Twint, Apple Pay oder Google Pay bezahlen. Wer dennoch Bargeld annimmt, muss 500 Franken, umgerechnet etwa 540 Euro, Strafe zahlen. Bei Wiederholung droht sogar der Ausschluss vom Markt. „Etwa die Hälfte der Leute zahlt bei mir in bar. Wenn ich Bargeld ablehnen muss, verliere ich Umsatz“, sagt ein langjähriger Standbetreiber der Schweizer Konsumentenzeitschrift K-Tipp.
Veranstalter nennt Sicherheitsgründe
Zusätzlich zur Standmiete müssen die Händler nun auch eine Umsatzbeteiligung an den Veranstalter zahlen. Viele Verkäufer vermuten, dass die Veranstalter Angst haben, beim Bargeld könnten Einnahmen verschleiert werden – und sie dadurch Geld verlieren. „Ohne Bargeld kann ich nicht vernünftig wirtschaften“, klagt ein Händler. Viele überlegen bereits, ihren Stand auf anderen Märkten aufzustellen.
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Der Betreiber des Polarzauber-Markts begründet das Bargeldverbot mit Sicherheitsaspekten. „Ursprünglich war geplant, ein System mit aufladbaren Zahlungskarten auf Kosten der Veranstalterin anzubieten“, erklärt ein Sprecher des Markts der Zeitung Blick. Aufgrund des geringen Interesses der Aussteller wurde diese Lösung jedoch verworfen. Dennoch sorgt die neue Regel für massive Kritik. Viele Händler sehen ihre Existenz gefährdet.
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Unterstützung von Stadt und Bahn
Eigentümerin des Bahnhofs, an dem der Weihnachtsmarkt stattfindet, ist die Schweizerische Bundesbahn (SBB), die das Bargeld-Verbot unterstützt. Auch die Stadt Zürich, die öffentliche Plätze für Weihnachtsmärkte vermietet, hat keine Einwände gegen die Regelung.
Bei Besuchern dagegen schlägt das Verbot hohe Wellen. In sozialen Netzwerken finden sich zahlreiche wütende Kommentare. Für viele gehört Bargeld einfach genauso zur Weihnachtszeit wie der Duft von Mandeln und Glühwein in der Hand, doch dieses Jahr müssen sie sich wohl daran gewöhnen, dass „nur Bares ist Wahres” hier nicht gilt. (nha)
Verwendete Quellen: K-Tipp, Blick


