Gefangen ohne Ausweg

Vier Tage im Fahrstuhl! Polizei rettet Osnabrücker aus Horror-Situation

Vier Tage sitzt ein Mann in Osnabrück im Fahrstuhl fest – bis die Polizei ihn befreit.
Vier Tage sitzt ein Mann in Osnabrück im Fahrstuhl fest – bis die Polizei ihn befreit.
picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose

Was für ein Horror-Szenario.
Hilflose Schreie, völlige Erschöpfung – und das quasi mitten in den eigenen vier Wänden! In Osnabrück (Niedersachsen) steckt ein Mann vier Tage lang in seinem Fahrstuhl fest. Ohne Wasser, ohne Essen, ohne Kontakt zur Außenwelt. Erst ein besorgter Anruf seines Sohnes bringt die Rettung ins Rollen.

Schwache Stimme aus dem Fahrstuhl

Der Mann meldet sich tagelang nicht: für seinen Sohn ein Alarmsignal. Er ruft die Polizei. Als die Beamten der Polizei Osnabrück am Haus des Mannes eintreffen, ahnt noch niemand, was sich drinnen abspielt. Sie rufen nach ihm – plötzlich hören sie eine schwache Stimme. Sie kommt aus dem hauseigenen Fahrstuhl. Sofort handeln die Polizisten, brechen die Tür gewaltsam auf und finden den völlig entkräfteten Bewohner.

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Sicherung ausgefallen – kein Notruf möglich

Der Grund für die dramatische Situation: Eine Sicherung ist ausgefallen. Damit versagen nicht nur der Fahrstuhl, sondern auch der Notrufknopf. In seiner Verzweiflung reißt der Mann Teile aus der Kabine, um wenigstens frische Luft zu bekommen. „Ich will nicht wissen, wie lange er noch ausgehalten hätte, aber es war höchste Eisenbahn, dass die Kollegen den Anruf hatten“, erzählt Polizeisprecher Jannis Gervelmeyer im Gespräch mit RTL.

Die Beamten alarmieren sofort den Rettungsdienst. Völlig dehydriert und geschwächt wird der Mann in eine Klinik gebracht. Inzwischen ist er wieder wohlauf, schreibt die Polizei auf Instagram. „Da waren alle heilfroh, dass es dann nicht zu noch schlimmeren Situationen gekommen ist. Die Kollegen waren überglücklich, dass sie in dem Moment quasi ein Leben gerettet haben. Das muss man auch mal so drastisch formulieren“, so Gervelmeyer.

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Dank mit trockenem Spruch

Nach dem Einsatz kann der Mann offenbar schon wieder scherzen. Bei einer Tasse Kaffee bedankt er sich bei seinen Rettern – und gesteht: „Ich war nie ein großer Polizeifreund. Aber in dem Moment hab ich mich so gefreut, die Stimme eines Polizisten zu hören.“ Die Polizei Osnabrück nimmt es mit Humor und schreibt auf Instagram: „Polizeifreund oder nicht, wir sind für euch alle da.“

Verwendete Quellen: Polizei, eigene RTL-Recherche